Es würde Frauen aus Ländern mit strengeren Abtreibungsgesetzen ermöglichen, in einen anderen Mitgliedstaat zu reisen, um die Schwangerschaft abzubrechen.
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Das Europäische Parlament bereitet sich auf eine mit Spannung erwartete Abstimmung vor, die tiefere kulturelle und politische Gräben innerhalb des Staatenbundes widerspiegelt.
Abgeordnete, die sich in Straßburg versammeln, beraten über einen Vorschlag, den Befürworter als Test europäischer Solidarität bezeichnen, während Kritiker darin eine Herausforderung der nationalen Souveränität sehen.
Eine grenzüberschreitende Idee
Laut Reuters geht der zur Debatte stehende Vorschlag auf eine Bürgerinitiative mit dem Namen „My Voice, My Choice“ zurück.
Sie fordert die Schaffung eines EU-finanzierten Mechanismus, der Frauen dabei helfen soll, in einen anderen Mitgliedstaat zu reisen, um eine Schwangerschaft ohne persönliche Kosten zu beenden.
Nach Angaben aus einem Briefing des Europäischen Parlaments geht die Initiative auf eine Bürgerinitiative zurück, die mehr als eine Million Unterschriften gesammelt hat.
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Reuters berichtete, dass sich der Plan an Bewohnerinnen von Ländern mit strengen Abtreibungsregelungen richtet, darunter Malta und Polen, sowie an Staaten wie Italien und Kroatien, in denen der Zugang in der Praxis eingeschränkt sein kann.
Politischer Wandel
Der Zugang zu Schwangerschaftsabbrüchen hat sich in Teilen Europas in den vergangenen Jahren ausgeweitet: Großbritannien hat den Eingriff entkriminalisiert, und Frankreich hat ihn in seiner Verfassung verankert, wie Reuters anmerkte.
Gleichzeitig haben rechtsextreme Parteien, die häufig gegen Abtreibungen auftreten, in mehreren Ländern an Einfluss gewonnen, wodurch das Thema zu einem politischen Brennpunkt innerhalb der EU-Institutionen geworden ist.
Zu den Unterstützern der Initiative zählen Gruppen für das Recht auf Abtreibung sowie Abgeordnete von der Linken bis zur Mitte-rechts, die argumentieren, der Fonds könne unsichere Abtreibungen verringern und Menschen helfen, die sich eine Behandlung im Ausland nicht leisten können.
Analysten gehen davon aus, dass die Maßnahme bei der für Mittwoch angesetzten Abstimmung, die kurz nach Mittag stattfinden soll, angenommen wird.
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Die Europäische Kommission hätte anschließend bis März Zeit, um über ein weiteres Vorgehen zu entscheiden, wenngleich frühere Bürgerinitiativen häufig Schwierigkeiten hatten, eine Zustimmung zu erhalten.
Quellen: Reuters, Europäisches Parlament