Seit dem „Befreiungstag“ wurden bisher nur zwei Handelsabkommen abgeschlossen.
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Seit dem „Befreiungstag“ wurden bisher nur zwei Handelsabkommen abgeschlossen.
Was passiert gerade?

US-Präsident Donald Trump hat seine Handelsoffensive in eine neue Phase überführt:
Ab dem 1. August gelten Strafzölle in Höhe von 25 % auf Importe aus wichtigen Partnerländern wie Japan und Südkorea.
Harte Linie bei den Verhandlungen

Die Maßnahme betrifft auch eine breitere Gruppe von Ländern und signalisiert eine grundlegend härtere Haltung der USA in künftigen Handelsverhandlungen.
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Wall Street reagiert heftig, Asien bleibt stabil

Laut Reuters sorgte die Ankündigung an der Wall Street für Turbulenzen – der S&P 500 verlor am Tag der Bekanntgabe fast 0,8 %.
Die Börsen in Asien blieben hingegen weitgehend stabil: Japans Nikkei machte frühe Verluste wieder wett, Südkoreas Aktienmärkte legten sogar zu.
14 Länder im Visier

Trumps Schreiben, die über seine Plattform Truth Social veröffentlicht wurden, richteten sich an 14 Länder – darunter große Exportnationen wie Japan und Südkorea, aber auch kleinere Staaten wie Tunesien, Serbien und Thailand.
In jedem Brief wurde Verhandlungsspielraum angedeutet, aber zugleich mit schneller Vergeltung gedroht, sollte mit Gegenzöllen reagiert werden.
„Wenn ihr erhöht, erhöhen wir – und legen noch etwas drauf“

In einer deutlichen Botschaft ließ Trump Japan und Südkorea wissen, dass jede Erhöhung ihrer Zölle eine entsprechend höhere Reaktion der USA nach sich ziehen werde – zusätzlich zum neuen US-Satz von 25 %.
Die neuen Zölle werden jedoch nicht mit bereits bestehenden, sektorspezifischen Maßnahmen kumuliert.
Neues Ultimatum für Handelsabkommen

Trump hat die Frist für neue Handelsabkommen auf den 1. August verlängert – und gibt den Partnerländern damit ein paar Wochen mehr für Verhandlungen.
Er bezeichnete das Datum zwar als „fest“, ließ jedoch durchblicken, dass bei substanziellen Fortschritten Spielraum bestehen könnte.
US-Verbündete unter Zugzwang

Japans Premierminister Shigeru Ishiba bestätigte den Erhalt eines Vorschlags aus Washington und äußerte sich zuversichtlich, dass die Zollbedingungen überarbeitet werden könnten.
Südkorea kündigte intensivere Gespräche an und interpretierte die Maßnahme als verlängerte Schonfrist.
Südostasien bereitet sich auf die Folgen vor

Thailand arbeitet bereits an einem Alternativplan, um sich günstige Bedingungen zu sichern.
Malaysia erkannte die Bedenken der USA an und betonte die Notwendigkeit eines „konstruktiven Dialogs“.
Auch Indonesien zeigte sich gesprächsbereit – Verhandlungen in Washington sind geplant..
Südafrika wehrt sich gegen „unbegründete“ Zölle

Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa kritisierte die geplanten 30%Zölle als ungerechtfertigt – insbesondere da die meisten US-Produkte zollfrei ins Land gelangen.
Seine Regierung kündigte an, weiter das Gespräch mit Washington zu suchen.
Geopolitik bestimmt das Zollniveau

Die Höhe der Zölle unterscheidet sich je nach Land deutlich – von 25 % für Tunesien und Kasachstan bis hin zu drastischen 40 % für Laos und Myanmar.
Diese Unterschiede scheinen mit Handelsbilanzen und den geopolitischen Zielen der USA verknüpft zu sein.
Märkte angespannt vor August-Deadline

Mit dem näher rückenden Stichtag rechnen Analysten mit anhaltender Marktvolatilität.
Tapas Strickland von der National Australia Bank warnte vor erhöhter Unsicherheit, da weitere Schreiben publik werden und die Verhandlungen an Tempo gewinnen.
Erst zwei Abkommen abgeschlossen

Bislang wurden nur zwei Handelsabkommen finalisiert – mit Großbritannien und Vietnam.
Der Großteil der Verhandlungen bleibt offen und ungewiss.