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ISW warnt: Russland plant, Proteste in der Ukraine anzustacheln

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Wenn sich dies als zutreffend erweist, sollen die Proteste vermutlich die russische Darstellung unterstützen, dass die ukrainische Regierung illegitim sei.

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Ukrainische Beamte sagen, Moskau bereite einen neuen Versuch vor, Unruhen im Land zu schüren, während die diplomatischen Gespräche über ein mögliches Kriegsende andauern, berichtet das Institute for the Study of War (ISW) in seinem Update vom 9. Dezember 2025 zum Krieg.

Die angeblichen Pläne könnten, so die Warnung, darauf abzielen, öffentliche Unzufriedenheit darzustellen, wo es keine gibt.

Die Behauptungen kommen vor dem Hintergrund wiederholter Versuche des Kreml, die Legitimität der ukrainischen Führung infrage zu stellen – ein Narrativ, das Russland schon lange vor seiner umfassenden Invasion verbreitet hat.

Geplante Unruhen

Laut ISW sagte der ukrainische Ombudsmann Dmytro Lubinets am 8. Dezember, dass russische Geheimdienste versuchten, scheinbar „friedliche Proteste“ in wichtigen Städten im Süden und Osten des Landes zu organisieren.

Seinen Angaben zufolge soll das Vorhaben die innenpolitische Lage in einem sensiblen Moment destabilisieren.

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ISW zitiert Lubinets mit der Aussage, dass insbesondere Frauen für die Rekrutierung ins Visier genommen werden, vor allem Mütter, deren Angehörige Kriegsgefangene sind oder als vermisst gelten. Er argumentierte, der Kreml wolle ihre Teilnahme nutzen, um während der laufenden Friedensgespräche den Druck auf die politische und militärische Führung in Kyjiw zu erhöhen.

Legitimitätsnarrativ

Der russische Präsident Wladimir Putin und andere ranghohe Vertreter haben wiederholt die Behauptung aufgestellt, Präsident Wolodymyr Selenskyj verfüge nicht länger über legitime Autorität. Analysten weisen darauf hin, dass solche Aussagen auf selektiven Auslegungen des ukrainischen Rechts beruhen.

Anfang dieses Jahres identifizierten die ukrainischen Geheimdienste eine Informationsoperation namens „Maidan-3“, die darauf ausgelegt gewesen sei, das Vertrauen in Selenskyj zu untergraben, indem Zweifel an seinem verfassungsmäßigen Mandat gestreut wurden.

Breitere Strategie

Das nun gemeldete Protestvorhaben passe, so die ukrainischen Behörden, in dasselbe Muster, indem es suggeriere, die Regierung verfüge nicht über die Unterstützung der Bevölkerung.

ISW hatte zuvor eingeschätzt, dass Russland Anschuldigungen der Illegitimität nutzen könnte, um sich jederzeit politisch opportun von einem künftigen Friedensabkommen zurückzuziehen.

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Vertreter Kyjiws argumentieren, dass die Aufdeckung dieser Pläne entscheidend sei, um ihre Wirkung abzuschwächen und die internationale Unterstützung aufrechtzuerhalten.

Quellen: ISW-Berichte und Stellungnahmen der ukrainischen Regierung