„Und sehr konkret: Wir würden auch entsprechende russische Übergriffe und Angriffe erwidern,“ sagte er.
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Nach hochrangigen diplomatischen Gesprächen in Berlin am Montag hat die Ukraine schließlich etwas erhalten, worauf sie lange gehofft hatte: Sicherheitsgarantien.
Laut einer gemeinsamen Erklärung der europäischen Staats- und Regierungschefs, die an dem Treffen teilnahmen, umfasst ein Teil des dort vorgestellten Friedensvorschlags Sicherheitsgarantien für die Ukraine in Form einer von Europa geführten multinationalen Truppe aus willigen Staaten – mit Rückendeckung der USA.
In der Erklärung wird nicht gesagt, ob westliche Truppen in der Ukraine stationiert werden sollen. Sie hält jedoch fest, dass die Kräfte bei der Sicherung des ukrainischen Luftraums helfen würden.
Doch eine weitere wichtige Frage bleibt bestehen: Was passiert, wenn Russland eine vereinbarte Waffenruhe oder ein Friedensabkommen bricht?
Der deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz hat bestätigt, dass ein solches Szenario zu einer militärischen Auseinandersetzung zwischen russischen und westlichen Streitkräften führen könnte.
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Würden nicht passiv bleiben
In einem Interview mit dem ZDF sagte Merz am 16. Dezember, dass westliche Truppen, die nach einer Waffenruhe in der Ukraine stationiert würden, nicht passiv bleiben würden, falls Russland neue Angriffe starte.
„Wir würden eine entmilitarisierte Zone zwischen den Kriegsparteien sichern. Und sehr konkret: Wir würden auch entsprechende russische Übergriffe und Angriffe erwidern,“ sagte Merz dem ZDF.
Merz verwies zudem auf das, was er als bemerkenswerte Veränderung der Position Washingtons zur Sicherheit der Ukraine bezeichnete.
„Dass die Amerikaner eine solche Zusage gemacht haben, nämlich die Ukraine im Falle einer Waffenruhe so zu schützen, als handele es sich um NATO-Gebiet, halte ich für eine bemerkenswerte neue Position der USA“, sagte er.
Offene Fragen bleiben
Frankreich, das Vereinigte Königreich und andere Staaten haben signalisiert, im Rahmen einer sogenannten „Koalition der Willigen“ Truppen stellen zu wollen, während Deutschland einen vorsichtigeren Ton angeschlagen hat. Verteidigungsminister Boris Pistorius erklärte, zentrale Fragen zum Mandat der Truppe seien weiterhin ungeklärt.
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Der polnische Ministerpräsident Donald Tusk hatte zuvor erklärt, US-Unterhändler hätten erstmals eine militärische Reaktion zugesagt, falls Russland ein Friedensabkommen verletze.
Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte, es seien „Fortschritte“ bei Garantien nach dem Vorbild von Artikel 5 erzielt worden, bestätigte jedoch, dass es weiterhin keine Einigung über territoriale Fragen gebe.
Moskau besteht weiterhin darauf, die Ukraine vom NATO-Beitritt auszuschließen und die vollständige Kontrolle über Luhansk und Donezk zu beanspruchen.
Quellen: ZDF, Reuters, BBC, Kyiv Independent, Regierungsstellen Schwedens