Kann der globale Klimaschutz ohne US-Führung vorankommen?
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Kann der globale Klimaschutz ohne US-Führung vorankommen?
Klimaverhandlungen ohne die Supermacht

Seit Jahrzehnten fordert die Welt die Vereinigten Staaten auf, beim Kampf gegen die Klimakrise eine Führungsrolle zu übernehmen – oder sich zumindest aktiv zu beteiligen. Doch während sich die entscheidenden UN-Klimaverhandlungen in Belém, Brasilien, nähern, hoffen viele Diplomaten insgeheim auf das Gegenteil: dass Washington fernbleibt. Statt Partner zu sein, hat die aktuelle US-Regierung die Klimapolitik zu einem innen- und außenpolitischen Schlachtfeld gemacht.
Vor diesem Hintergrund lautet die zentrale Frage auf der Cop30 nicht nur, wie Emissionen gesenkt werden können – sondern wie die Welt vorankommt, wenn der größte historische Emittent aktiv in die entgegengesetzte Richtung steuert.
Vom zögerlichen Partner zum offenen Störenfried

Wie The Guardian berichtet, ist die US-Politik unter Donald Trump von inkonsequenter Klimaführung zu offener Feindseligkeit übergegangen. Der Präsident bezeichnete den Klimawandel als „den größten Schwindel, der je der Welt aufgetischt wurde“ und nutzte UN-Plattformen, um Länder aufzufordern, sich von dem, was er ein „grünes Betrugssystem“ nennt, abzuwenden – zugunsten fossiler Brennstoffe und „traditioneller Energie“.
Das Weiße Haus kündigte an, dass keine hochrangigen US-Vertreter an der Cop30 teilnehmen werden. Trump erklärte, er werde die wirtschaftliche und nationale Sicherheit der USA nicht für „vage Klimaziele“ aufs Spiel setzen.
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Ehemalige US-Verhandler, die in dem Artikel zitiert werden, sprechen von einem neuen Tiefpunkt: In früheren Zeiten habe es Gleichgültigkeit oder Skepsis gegeben – jetzt versuche die US-Regierung aktiv, Klimafortschritte zu blockieren, und stehe „sogar rechts von Saudi-Arabien“, wenn es um grundlegende Klimasprache gehe.
Druck und Drohungen hinter den Kulissen

The Guardian berichtet, dass andere Länder nicht nur die Abwesenheit, sondern auch die Einmischung der USA fürchten. Bei jüngsten Gesprächen in London über eine bescheidene Abgabe auf Treibhausgasemissionen aus der Schifffahrt wurden US-Vertreter beschuldigt, „einschüchternde“ Taktiken angewandt zu haben – darunter Drohungen mit höheren Hafengebühren oder möglichen Visa-Problemen für Delegierte und deren Familien, falls sie den Vorschlag unterstützten.
Trump bezeichnete die Maßnahme als eine „globale grüne Betrugssteuer auf die Schifffahrt“, und die US-Druckkampagne verzögerte die Einführung der Abgabe um mindestens ein Jahr. Klimaschützer, die im Artikel zitiert werden, warnen, dass ähnliche „Al-Capone-Methoden“ auch bei der Cop30 zum Einsatz kommen könnten – insbesondere gegen europäische Pläne, Importe nach ihrem CO₂-Fußabdruck zu besteuern.
Für viele Staaten lautet die nüchterne Einschätzung: Keine US-Präsenz ist womöglich sicherer als eine US-Delegation, die entschlossen ist, ein Abkommen zu sabotieren.
Fossile Deals, globale Dynamik und ein Führungsvakuum

Laut The Guardian verfolgt Trump eine „Drill, baby, drill“-Politik: Er hat nationale Klimaschutzmaßnahmen zurückgefahren, Windkraft angegriffen und Abkommen geschlossen, um den Export von US-Öl und -Gas an Länder wie Japan, Südkorea und die EU zu fördern.
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Trotzdem beschleunigt sich der weltweite Ausbau erneuerbarer Energien weiter: Die Internationale Energieagentur (IEA) prognostiziert bis 2030 fast 4.600 Gigawatt neue saubere Energie – etwa doppelt so viel wie in den fünf Jahren zuvor.
Doch die Haltung der USA vertieft laut Artikel eine breitere Krise der Klimapolitik: Regierungen, abgelenkt durch Inflation und Finanzierungsdefizite, entfernen sich zunehmend vom 1,5-Grad-Ziel.
Kleine Inselstaaten und besonders verwundbare Länder warnen, dass ihnen die Mittel fehlen, um sich von Stürmen wie Hurrikan Melissa zu erholen – ein Ereignis, das wahrscheinlich durch wärmere Ozeane verschärft wurde. Der Rückzug der USA hinterlässt ein Führungsvakuum, das andere Nationen nun füllen müssen.
Was wir gelernt haben

Diese Analyse zeigt, dass die Cop30 in einem widersprüchlichen politischen Klima stattfindet: Die Welt beschleunigt ihren Übergang zu sauberer Energie, während viele politische Führungen – insbesondere in den USA – sich von der Verantwortung zurückziehen.
Anstatt die Krise zu ignorieren, scheint die aktuelle US-Regierung sie aktiv zu untergraben – von der Schifffahrtsabgabe bis zu europäischen Klimazöllen.
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Gleichzeitig wollen Gouverneure, Bürgermeister und einige Kongressmitglieder aus den USA trotzdem anreisen, um zu zeigen, dass weite Teile des Landes dem Klimaschutz weiterhin verpflichtet bleiben.
Damit wird der Gipfel nicht nur zu einer Diskussion über Emissionen, sondern auch zu einem Test: Kann die globale Dynamik anhalten, selbst wenn eine Supermacht dagegen arbeitet?
Eine heißere Welt und ein schwindendes Zeitfenster

Die Cop30 findet in einer Welt statt, in der die Folgen des Klimawandels längst keine Zukunftsprognosen mehr sind, sondern alltägliche Realität: stärkere Stürme, heißere Ozeane und wachsende Verluste für jene, die am wenigsten zur Krise beigetragen haben.
Eine feindselige Regierung kann die Physik nicht aufhalten – aber sie kann wertvolle Zeit verlieren lassen, in einem Moment, den Forscher als entscheidendes Zeitfenster bezeichnen.
Die Herausforderung für die Länder in Belém besteht nun darin, Kurs zu halten – ehrgeizigere Ziele, gerechtere Finanzierung und schnellere Transformationen zu erreichen, auch ohne US-Führung.
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Die Klimakrise wartet nicht auf politische Zyklen – und die Hitze in den Verhandlungssälen wird längst von der draußen übertroffen. Die entscheidende Frage lautet nun, ob die Welt schnell genug handeln kann, um der Dringlichkeit gerecht zu werden, die die Wissenschaft unbestreitbar macht.
Dieser Artikel wurde von August M erstellt und veröffentlicht, wobei möglicherweise KI für die Erstellung verwendet wurde