Die rechtspopulistische Alternative für Deutschland (AfD) ist seit Langem eine spaltende Kraft im politischen System der Bundesrepublik.
Gerade lesen andere
Seit ihrer Gründung 2013 als Protestpartei hat sie von öffentlicher Unzufriedenheit über Migration, die Eurokrise und Misstrauen gegenüber dem politischen Establishment profitiert.
In den letzten Jahren hat sie vor allem in Ostdeutschland deutlich an Unterstützung gewonnen und ist zu einer ernsthaften Herausforderung für die Regierungskoalition von Kanzler Olaf Scholz geworden.
Doch während die AfD ihren Einfluss festigt, sieht sie sich nun mit einem der schwerwiegendsten Vorwürfe der jüngeren deutschen Politikgeschichte konfrontiert.
Sicherheitsbehörden und ranghohe Regierungsmitglieder werfen der Partei vor, ihre parlamentarischen Rechte missbraucht zu haben, um geheime militärische Informationen zu beschaffen und möglicherweise an Russland weiterzugeben.
Die Anschuldigungen, die erstmals vom Spiegel veröffentlicht wurden, haben Forderungen nach Ermittlungen ausgelöst – wegen eines möglichen Verstoßes gegen die nationale Sicherheit.
Befürchtungen über ausländische Einflussnahme
Lesen Sie auch
AfD-Abgeordnete sollen wiederholt offizielle parlamentarische Anfragen genutzt haben, um detaillierte Informationen über die deutsche Verteidigung zu erlangen.
Dazu gehörten Fragen zu Truppentransportrouten, Drohnenabwehrsystemen, Cyberabwehr und der Verwundbarkeit kritischer Infrastruktur.
Thüringens Innenminister Georg Maier warf der Partei vor, „das parlamentarische Fragerecht zu missbrauchen, um gezielt die kritische Infrastruktur des Landes auszuleuchten“.
Diese Handlungen, so Maier, „erfüllten Aufgaben, die vom Kreml vorgegeben sind.“
Thomas Röwekamp, Vorsitzender des Verteidigungsausschusses des Bundestages, äußerte ähnliche Bedenken. Die AfD stelle „systematisch und gezielt äußerst detaillierte Fragen zum militärischen Potenzial und zu den Schwachstellen der Bundeswehr“.
Lesen Sie auch
Ein solches Verhalten, sagte er, „lässt sich nicht mit normaler parlamentarischer Kontrolle erklären“ und deute darauf hin, dass versucht werde, „Informationen von Wert für fremde Staaten – vor allem Russland – zu beschaffen.“
Verdacht im Verteidigungsministerium
Quellen aus dem Bundesverteidigungsministerium berichteten dem Spiegel, dass auch Verteidigungsminister Boris Pistorius diese Verdachtsmomente teile.
Beamte vermuten, dass die Anfragen der AfD koordiniert sein könnten, um gezielt Schwachpunkte in der Landesverteidigung zu identifizieren.
Laut dem Magazin zeigten AfD-Mitglieder besonderes Interesse an Themen wie Cyberabwehr, Drohnentechnologie und der Widerstandsfähigkeit von Regierungsrechenzentren in Krisenfällen.
Parteianfragen betrafen unter anderem, wie viele Rechenzentren existieren, welche über Notstromsysteme verfügen und wie effektiv sie vor Cyberangriffen geschützt sind.
Lesen Sie auch
„Detaillierte Antworten auf solche Fragen könnten für russische Hacker und militärische Analysten des Kremls äußerst nützlich sein“, schrieb der Spiegel.
Verbindungen zu Moskau und Peking
Führende Vertreter der Regierungskoalition im Bundestag verwiesen auf „offensichtliche Verbindungen“ zwischen AfD-Funktionären und der russischen Botschaft in Berlin.
Minister Maier erwähnte zudem die „engen Kontakte“ der Partei sowohl zu Russland als auch zu China.
Jens Spahn, Fraktionsvize der CDU/CSU, warnte: „Der Verdacht, dass Abgeordnete im Parlament im Interesse eines feindlichen Staates arbeiten, ist der schwerwiegendste überhaupt.“
Er sagte, sollte AfD-Chefin Alice Weidel keine überzeugenden Erklärungen liefern, drohe sie, „zur Komplizin eines möglichen Verrats zu werden.“
Wachsende Sorge über ausländische Verbindungen
Lesen Sie auch
Am 5. November wurde berichtet, dass die AfD-Abgeordneten Steffen Kotré und Rainer Rothfuß später im Monat eine Geschäftsreise nach Sotschi planen. AfD-Vizevorsitzender Markus Frohnmaier beabsichtigt demnach, 2026 nach Moskau zu reisen.
Bereits Anfang des Jahres nahmen drei Mitglieder der AfD-Landtagsfraktion in Sachsen-Anhalt an einer Feier in der russischen Botschaft in Berlin teil – anlässlich von Wladimir Putins Geburtstag.
Das Ereignis löste parteiübergreifend heftige Kritik aus und verstärkte die Vermutung, die Partei sympathisiere mit dem Kreml.
Während Ermittler über die nächsten Schritte beraten, hat der Skandal die Debatte über ausländische Einflussnahme und politische Verantwortung in Deutschland neu entfacht.
Da die AfD in mehreren Bundesländern hohe Umfragewerte erzielt, stellen die Vorwürfe sowohl eine sicherheitspolitische als auch eine demokratische Bewährungsprobe für ein Land dar, das noch immer mit den Folgen seiner Teilungsgeschichte ringt.
Lesen Sie auch
Quellen: Der Spiegel, Digi24.ro
Dieser Artikel wurde von Kathrine Frich erstellt und veröffentlicht, wobei möglicherweise KI für die Erstellung verwendet wurde