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Putin nimmt ausländische Unternehmen ins Visier und sagt, es sei notwendig, sie „zu ersticken“

Vladimir Putin
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Putin nennt Microsoft und Zoom als Bedrohung für russische Interessen.

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Putin nennt Microsoft und Zoom als Bedrohung für russische Interessen.

Was passiert gerade?

Der russische Präsident Wladimir Putin erklärte am Montag laut der staatlich kontrollierten Nachrichtenagentur Tass, dass ausländische IT-Dienstleister, die gegen russische Interessen agieren, „erstickt“ werden müssten.

Beschwerden aus der Wirtschaft

Laut Tass nahm Putin an einem Treffen mit Vertretern russischer Unternehmen teil.

Ein Teilnehmer beklagte sich darüber, dass ausländische Anbieter wie Zoom weiterhin in Russland tätig seien – obwohl sie offiziell angekündigt hätten, das Land zu verlassen.

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„Wir müssen zurückschlagen“

Die Argumentation der Vertreter: Russische Unternehmen erlitten massive finanzielle Verluste – in Milliardenhöhe – durch die Aktivitäten ausländischer Dienstleister. Putin stimmte dieser Einschätzung zu.

„Wir müssen sie ersticken. Ich bin vollkommen einverstanden (…) Wir müssen zurückschlagen“, sagte der Präsident.

Informationen sollen gesammelt werden

Putin forderte den Unternehmensvertreter auf, alle verfügbaren Informationen an die Präsidialverwaltung weiterzuleiten – insbesondere darüber, welche russischen Firmen derzeit noch ausländische Anbieter nutzen.

Wird jetzt gegen Kunden vorgegangen?

Wie genau diese Daten verwendet werden sollen, ließ Putin offen. Doch im Kontext seiner Aussage, man müsse die Unternehmen „ersticken“, liegt nahe, dass die Informationen genutzt werden könnten, um russische Unternehmen, die weiterhin mit westlichen Dienstleistern zusammenarbeiten, unter Druck zu setzen – mit dem Ziel, sie zum Wechsel zu zwingen.

Putin will mit „schlechten Gewohnheiten“ brechen

Der Vertreter sprach auch den Endkundensektor (B2C) an. Viele russische Verbraucher würden sich nur zögerlich von ausländischen Anbietern abwenden – das sei eine „schlechte Gewohnheit“.

Putin ordnete an, dass Maßnahmen ergriffen werden sollen, um den Bürgern zu helfen, „diese schlechten Gewohnheiten abzulegen“.

Schwer durchschaubar

Zahlreiche westliche Firmen haben sich nach dem russischen Angriff auf die Ukraine Anfang 2022 offiziell vom russischen Markt zurückgezogen.

Allerdings ist schwer nachzuvollziehen, welche Unternehmen tatsächlich noch vor Ort aktiv sind. Es gibt Hinweise darauf, dass einige Anbieter Wege gefunden haben, internationale Sanktionen zu umgehen und weiterhin Geschäfte in Russland zu machen.

Microsoft und Zoom

Im März 2022 kündigte Microsoft an, alle neuen Verkäufe von Produkten und Dienstleistungen in Russland auszusetzen.

Zoom folgte im Oktober 2022: Das Unternehmen stellte den Verkauf neuer Lizenzen an russische Kunden ein und untersagte seinen Vertriebspartnern, weiterhin Geschäfte mit staatlichen Stellen zu tätigen.

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