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Russischer Blogger widerspricht Putin: Kampf um Pokrowsk so blutig wie die Schlacht um Bachmut

Russischer Blogger widerspricht Putin: Kampf um Pokrowsk so blutig wie die Schlacht um Bachmut
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Die Schlacht um Bachmut ist als die blutigste Schlacht des 21. Jahrhunderts bezeichnet worden.

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In einer aktuellen Ausgabe der Sendung „Current Affairs on the War in Ukraine“ des lettischen Senders TV24 erklärte Jānis Slaidiņš, Major der lettischen Nationalen Streitkräfte und Stabsoffizier der Nationalgarde, dass der russische Militärblogger Maxim Kalaschnikow für die Propagandanarrative des Kremls „unangenehm“ geworden sei.

Laut Slaidiņš habe sich Kalaschnikows Rhetorik deutlich abgekühlt, da sich der Krieg nun bereits im vierten Jahr befinde.

Kalaschnikow, ein prominenter „Z“-Blogger, der zu Beginn offen kremltreu auftrat, hat öffentlich eingeräumt, dass Russlands Bemühungen, die ukrainische Stadt Pokrowsk einzunehmen, zu schweren Verlusten geführt haben.

Seine Äußerungen widersprechen direkt den jüngsten Behauptungen von Präsident Wladimir Putin, wonach die Stadt bereits vollständig eingekesselt sei.

Risse in der Erzählung

In seiner Stellungnahme beschrieb Kalaschnikow die Lage als „komplex“ und erklärte, die russischen Streitkräfte hätten die Einkesselung von Pokrowsk noch nicht abgeschlossen und seien zu verlustreichen Straßenkämpfen gezwungen.

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„Worin besteht für uns die Komplexität der Situation? Tatsache ist, dass wir die Einkesselung von Pokrowsk geografisch noch nicht abgeschlossen haben. Daher sind wir gezwungen, um die Städte zu kämpfen. Und die Verluste dort sind sehr hoch. Für uns sind sie vergleichbar mit der Schlacht um Bachmut“, sagte er laut Latvijas Avīze.

Der Blogger erinnerte daran, dass der verstorbene Wagner-Anführer Jewgeni Prigoschin zuvor Verluste von rund 20.000 Wagner-Kämpfern in Bachmut angegeben hatte – mit vergleichbaren Zahlen bei den regulären russischen Armeeeinheiten.

Diese Zahlen verglich er mit den Gesamtverlusten der Wehrmacht während des deutschen Überfalls auf Polen im Jahr 1939.

Vergleiche und Konsequenzen

Slaidiņš kommentierte Kalaschnikows Aussagen und hob das Ausmaß des Vergleichs hervor.

„Polen ist ein großes Land, und die Polen leisteten damals aktiven Widerstand“, sagte er. „Zu jener Zeit leisteten sie der Roten Armee keinen Widerstand, weil alle Kräfte auf die Deutschen konzentriert waren.“

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Mit einem Vergleich zwischen damaliger und heutiger Kriegsführung fügte Slaidiņš hinzu: „Damals war es ein Krieg der Manöver und Panzer. Jetzt geschieht alles nur noch durch zweibeinige Wesen.“

Die Aussagen des Offiziers deuten darauf hin, dass selbst ehemals loyale, kremlfreundliche Stimmen beginnen, das hohe menschliche und militärische Opfer von Russlands langwierigem Feldzug in der Ukraine offenzulegen – und damit Risse in der streng kontrollierten Informationsfront sichtbar machen.

Wie viele Soldaten verlor Russland in Bachmut?

Die Schlacht um Bachmut gilt als die blutigste Schlacht des 21. Jahrhunderts.

Die Schätzungen über die Verluste gehen weit auseinander, doch wie erwähnt erklärte Prigoschin, dass bis zum 24. Mai 2023 rund 20.000 Wagner-Söldner und ehemalige Strafgefangene, die in den Kampf geschickt wurden, gefallen seien.

Nur wenige Tage später schätzte der ehemalige russische Offizier und Militärblogger Igor Girkin, dass die tatsächliche Zahl vermutlich doppelt so hoch liege – mit 15.000 Söldnern und 25.000 Strafgefangenen, die ums Leben gekommen seien.

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Unter Einbeziehung der Verwundeten wird die Gesamtzahl der Verluste auf etwa 80.000 geschätzt – bei einer anfänglichen Truppenstärke von rund 85.000.

Quellen: TV24, Reuters, BBC, AP, Latvijas Avīze, Euromaidan Press

Dieser Artikel wurde von Jens Asbjørn Bogen erstellt und veröffentlicht, wobei möglicherweise KI für die Erstellung verwendet wurde