Der Kreml verweist auf den NATO-Beitritt Finnlands als Bruch des Moskauer Waffenstillstands.
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Der Kreml verweist auf den NATO-Beitritt Finnlands als Bruch des Moskauer Waffenstillstands.
Was passiert hier?

In einem bizarren Schritt hat der ehemalige russische Präsident Dmitri Medwedew die Forderung nach Kriegsreparationen von Finnland erneuert – basierend auf den Kämpfen zwischen beiden Ländern während des Zweiten Weltkriegs.
Worum geht es ihm?

1944 unterzeichneten Finnland und die Sowjetunion den Moskauer Waffenstillstand, der den sogenannten Fortsetzungskrieg zwischen den beiden Ländern beendete.
Er ähnelte dem bereits 1940 geschlossenen Moskauer Friedensvertrag, der den Winterkrieg zu Beginn des Zweiten Weltkriegs beendet hatte.
Die Bedingungen

Im Rahmen des Waffenstillstands musste Finnland Teile Kareliens und Sallas sowie mehrere Inseln im Finnischen Meerbusen abtreten.
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Insgesamt führte der Waffenstillstand dazu, dass etwa 11,5 % des finnischen Territoriums an die Sowjetunion übergingen.
Aber was ist mit dem Geld?

Eine weitere Bedingung des Waffenstillstands war, dass Finnland 300 Millionen US-Dollar (heute etwa 5,4 Milliarden US-Dollar) an die Sowjetunion zahlen musste.
Diese Summe sollte über sechs Jahre hinweg in Form verschiedener Güter als Kriegsreparationen geleistet werden.
Und was hat das mit heute zu tun?

Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs war Finnland neutral. Doch nach Russlands Einmarsch in die Ukraine traten Finnland und Schweden der NATO bei und beendeten damit ihre Neutralität.
Medwedew argumentiert, dass Finnland durch den NATO-Beitritt alte Abkommen verletze – und dass Russland deshalb nun seine Forderung nach Kriegsreparationen erneuere.
Verfünfundvierzigfacht

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Wenig überraschend will Medwedew sich nicht mit der ursprünglichen Summe von 5,4 Milliarden US-Dollar zufriedengeben.
Er behauptet stattdessen, der heutige Wert der Schäden belaufe sich tatsächlich auf 20 Billionen Rubel – rund 244 Milliarden US-Dollar.
Das entspricht dem 45-Fachen des ursprünglichen Betrags – selbst unter Berücksichtigung heutiger Werte.
Finnland angeblich auf Krieg gegen Russland vorbereitet

In einem von Medwedew verfassten Artikel mit dem Titel „Finnlands neue Doktrin: Dummheit, Lügen, Undankbarkeit“ wirft er Finnland vor, in der Region Lappland Führungsstrukturen für die finnische Armee aufzubauen.
„Es ist klar, gegen wen sich diese Strukturen richten“, sagte er.