Unbekannter Jäger: Der Goldschakal breitet sich in deutschen Wäldern aus

Olivia Rosenberg

4 Wochen vor

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23/10/2024
Natur
Foto: Shutterstock
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Goldschakal auf dem Vormarsch in Deutschland.

In den letzten Jahren hat sich der Goldschakal, ein bisher in Deutschland wenig bekannter Räuber, zunehmend in den deutschen Wäldern ausgebreitet.

Ursprünglich in den wärmeren Regionen Südosteuropas und Asiens beheimatet, breitet sich das scheue Tier nun auch aufgrund des Klimawandels hierzulande aus.

Bereits 1997 wurde der erste Goldschakal in Brandenburg gesichtet, doch in den vergangenen vier bis fünf Jahren hat die Zahl der Sichtungen deutlich zugenommen, besonders in Baden-Württemberg und Niedersachsen, wo bereits Nachwuchs der Tiere beobachtet wurde.

Laut Frankfurter Rundschau gibt es derzeit keine Hinweise darauf, dass der Goldschakal das heimische Ökosystem gefährdet.

Der Umwelt- und Naturschutzbund Deutschland (BUND) erklärte, dass das Tier nicht als invasiv gilt, da es bisher keine schädlichen Auswirkungen auf die Umwelt gezeigt hat.

Der Goldschakal ernährt sich vorwiegend von kleinen Beutetieren wie Mäusen, Kaninchen und Ratten, hat jedoch in Einzelfällen auch Schafe gerissen.

Experten betonen, dass die genaue Zahl der Goldschakale in Deutschland schwer zu ermitteln ist, da Sichtungen meist nur über Wildkameras dokumentiert werden.

Felix Böcker von der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg äußerte sich gespannt darüber, wie die deutsche Gesellschaft auf den neuen Raubtierbewohner reagieren wird.

Im Gegensatz zum Wolf, der in der Bevölkerung als gefährlich wahrgenommen wird, ist der Goldschakal ein noch relativ unbekannter Jäger. Ob er sich langfristig etabliert und welche Rolle er im deutschen Ökosystem spielen wird, bleibt abzuwarten.