Die Diskussion um Arbeitszeitmodelle in Europa nimmt weiter Fahrt auf. Während in vielen Ländern über eine Reduzierung der Arbeitszeit nachgedacht wird, geht Andreas Hermann, ein Arbeitspsychologe und Geschäftsführer von "Business Beat", von einem anderen Trend aus.
Er ist der Ansicht, dass die Einführung einer 6-Tage-Woche in Österreich nahezu unvermeidlich ist.
Diese Aussage kommt zu einem Zeitpunkt, an dem Griechenland bereits eine solche Regelung eingeführt hat, die es den Menschen erlaubt, bis zu 48 Stunden pro Woche zu arbeiten, um den akuten Fachkräftemangel zu bewältigen.
Wie Heute.at berichtet, betont Hermann die Notwendigkeit, verschiedene Arbeitszeitmodelle zu entwickeln, die sich an die Lebensphasen und Bedürfnisse der Arbeitnehmer anpassen.
So könnte es Zeiten geben, in denen Menschen weniger arbeiten wollen oder müssen, etwa aufgrund von Elternzeit oder Altersteilzeit.
Gleichzeitig gibt es aber auch Phasen, in denen Menschen lieber mehr arbeiten, sei es aus Erfüllung im Beruf oder dem Wunsch, auch im Ruhestand aktiv zu bleiben.
Hermann sieht in der 6-Tage-Woche eine mögliche Antwort auf die Herausforderungen, die durch den demografischen Wandel und die Pensionierung der Babyboomer-Generation entstehen.
Dennoch warnt Hermann auch vor den Risiken, die mit einer solchen Veränderung einhergehen könnten.
Insbesondere könnte eine erhöhte Arbeitsbelastung zu mehr Stress und Burnout führen, was sich langfristig negativ auf die Gesundheit und Produktivität der Arbeitskräfte auswirken könnte.
Deshalb sei es wichtig, dass Arbeitgeber parallel dazu Strategien entwickeln, die eine gesunde Work-Life-Balance fördern, um die Arbeitskräfte langfristig zu schützen.