Die rechtspopulistische FPÖ steht vor einem entscheidenden Wahlerfolg in Österreich. Laut Umfragen könnte die Partei bei den Wahlen fast 30 Prozent der Stimmen erhalten und damit zur stärksten Kraft im Land werden.
Dies wäre ein bemerkenswerter Aufstieg, nachdem die FPÖ vor wenigen Jahren nach dem Ibiza-Skandal stark an Unterstützung verloren hatte.
Der Politologe Reinhard Heinisch warnt jedoch vor den Gefahren, die mit dem möglichen Wahlsieg der FPÖ unter ihrem Vorsitzenden Herbert Kickl verbunden sind.
Kickl gilt als „gefährlicher“ als seine Vorgänger und könnte Österreich in eine politisch fragwürdige Richtung führen.
Laut einem Bericht der Frankfurter Rundschau verfolgt Kickl offenbar ähnliche politische Ziele wie der ungarische Premierminister Viktor Orbán.
Sollte die FPÖ die Regierung übernehmen, könnte Kickl versuchen, die Verfassung zu ändern und die Kontrolle über die Medien zu erlangen. Heinisch befürchtet, dass die FPÖ Österreich in ein eher illiberales System führen könnte, ähnlich wie es Orbán in Ungarn getan hat.
Besonders alarmierend sei Kickls Fähigkeit, gefährliche Inhalte auf eine „sanfte Weise“ zu kommunizieren. Diese Kombination aus populistischer Rhetorik und politischem Geschick könnte die politische Landschaft Österreichs nachhaltig verändern.
Trotz dieser bedenklichen Aussichten hat die FPÖ es geschafft, sich nach dem Ibiza-Skandal zu erholen.
Ihre Positionierung als Verteidigerin der „österreichischen Identität“ und ihr harter Kurs in der Migrationspolitik haben der Partei geholfen, sich wieder zu etablieren.
Kickl hat sich bewusst als neues Gesicht der FPÖ nach den Skandalen präsentiert und es geschafft, alte Anhänger zurückzugewinnen und neue Wähler anzusprechen.
Auch die Fehler und Skandale der politischen Konkurrenz, wie die Krisen in der ÖVP und die instabile Regierungskonstellation, haben der FPÖ in die Hände gespielt.