Startseite Politik Putins Jahres-Pressekonferenz vertieft internationale Zweifel

Putins Jahres-Pressekonferenz vertieft internationale Zweifel

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Kurz vor neuen Vermittlungsversuchen im Ukraine-Krieg sind die Fronten auch rhetorisch verhärtet. Russlands Präsident Wladimir Putin sendet Signale der Stärke, während internationale Organisationen und westliche Regierungen seine Darstellung klar zurückweisen. Dieser Widerspruch prägt die Ausgangslage für weitere Gespräche.

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Die Vereinten Nationen sehen Russland weiterhin eindeutig als Aggressor, wie ZDF berichtet. Der Angriff auf die Ukraine verletze die territoriale Integrität und die Souveränität des Landes, heißt es in UN-Berichten. Zudem werfen unabhängige Untersuchungen Moskau schwere Kriegsverbrechen vor.

Diese Einschätzungen stehen im klaren Gegensatz zur Darstellung des Kremls. Putin stellte es in seiner Jahres-Pressekonferenz am 19. Dezember 2025 erneut so dar, als habe Russland auf Entwicklungen in der Ukraine reagieren müssen. Verantwortung für den Krieg wies er von sich.

Gerade dieser grundlegende Dissens erschwert diplomatische Annäherungen, da er die Ausgangsbasis möglicher Verhandlungen infrage stellt.

Putins Darstellung

Wie die Tagesschau berichtet, nutzte Putin seine Jahres-Pressekonferenz, um Zuversicht zu verbreiten. Er beschrieb den militärischen Verlauf als erfolgreich und sprach von einem Vormarsch russischer Truppen entlang der gesamten Front.

Putin stellte es so dar, als zögen sich ukrainische Einheiten in mehreren Regionen zurück. Russland habe aus seiner Sicht die strategische Initiative übernommen und könne weitere Erfolge erzielen.

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Internationale Militäranalysten widersprechen dieser Lesart. Wie die Tagesschau berichtet, kommen russische Einheiten zwar stellenweise voran, allerdings langsam und unter hohen Verlusten. Ukrainische Stellen werten viele russische Erfolgsmeldungen als propagandistisch.

Bedingungen für Frieden

Putin erklärte, Moskau sei zu einer friedlichen Lösung bereit, allerdings nur unter bekannten Vorbedingungen. Dazu zählen der Verzicht der Ukraine auf die Krim und vier weitere Regionen sowie ein dauerhaftes Nein zur NATO-Mitgliedschaft.

Er betonte erneut, ein Friedensschluss müsse die „Wurzeln des Konflikts“ beseitigen, wie die Tagesschau berichtet. Beobachter sehen darin den Versuch, politische Veränderungen in der Ukraine zur Voraussetzung zu machen.

Die ukrainische Führung lehnt Gebietsabtretungen ab. Präsident Wolodymyr Selenskyj signalisiert zwar Gesprächsbereitschaft, fordert jedoch eine Waffenruhe als Voraussetzung für Wahlen.

Wirtschaftliche Kulisse

Auch wirtschaftlich zeichnete Putin ein positives Bild. Ein schwächeres Wachstum bezeichnete er laut der Tagesschau als bewusste Maßnahme gegen Inflation. Die Weltbank erwartet hingegen mittelfristig eine weitere Abschwächung der russischen Konjunktur, wie ZDF berichtet.

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Zur Diskussion in der EU über eingefrorene russische Vermögen warnte Putin vor Konsequenzen. Die EU-Staaten einigten sich stattdessen auf finanzielle Hilfen für die Ukraine, wie die Tagesschau meldet.

Quellen: Tagesschau, ZDF