Bei einer traditionellen Feier im Weißenfelser Ortsteil Leißling kam es zu einem skandalösen Vorfall.
Während des sogenannten "Eierbettelns", einem Brauch zur Vertreibung böser Wintergeister, wurden ausländerfeindliche Parolen zu einem Hit von Gigi D'Agostino gegrölt.
Ein junger Mann, der sein Missfallen darüber äußerte, wurde laut Informationen des MDR verprügelt und stellte aus Angst keine Anzeige.
Der Ortschaftsrat und der Heimatverein von Leißling distanzierten sich deutlich von den rassistischen Gesängen. In einer Mitteilung der Stadt Weißenfels, zu der Leißling gehört, hieß es, dass es in Leißling keinen Platz für Nazis gebe und der Vorfall verurteilt werde.
Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff rief angesichts der Ereignisse zu einem verstärkten Engagement gegen rechtsextremes Gedankengut auf.
Haseloff betonte, dass solche Vorfälle Konsequenzen haben müssen und Nachahmer mit dem gesellschaftlichen Widerstand aller Bürger rechnen sollten.
Auch der Landrat des Burgenlandkreises, Götz Ulrich, und der Oberbürgermeister von Weißenfels, Martin Papke, verurteilten die Ereignisse scharf. Ulrich bezeichnete den Vorfall als widerwärtig und inakzeptabel und betonte die Notwendigkeit einer Aufarbeitung.
Papke äußerte, dass Rassisten das Traditionsfest in ein schlechtes Licht rücken und dass diejenigen, die ausländerfeindliche Parolen rufen und den Hitlergruß machen, Konsequenzen tragen müssen. Er hoffe auf ein scharfes Durchgreifen der Ermittlungsbehörden.