WDR-Umfrage sorgt für Aufregung im DFB: Nagelsmann kritisiert rassistische Umfrage

Olivia Rosenberg

2 Wochen vor

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03/06/2024
Sport
Foto: Wikimedia Commons
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Integration im Sport als zentrales Thema.

Bundestrainer Julian Nagelsmann hat eine Umfrage scharf kritisiert, nach der jeder fünfte Deutsche es besser fände, wenn wieder mehr weiße Spieler in der Fußball-Nationalmannschaft spielen würden. 

Wie der Tagesspiegel berichtet, äußerte sich Nagelsmann am Sonntag vor dem EM-Testspiel gegen die Ukraine deutlich: „Ich hoffe, nie wieder so was von so einer Scheißumfrage lesen zu müssen.“ 

Der 36-jährige Coach zeigte sich schockiert darüber, dass solche Fragen überhaupt gestellt werden und Menschen darauf antworten.

Die Umfrage wurde von der WDR-Sendung „Sport Inside“ in Auftrag gegeben.

WDR-Sportchef Karl Valks erklärte, dass der Reporter Philipp Awounou bei den Dreharbeiten zur Dokumentation „Einigkeit und Recht und Vielfalt“ mit Aussagen konfrontiert wurde, wonach zu wenige „echte“, hellhäutige Deutsche auf dem Fußballplatz stünden. 

Um diese Eindrücke mit fundierten Daten zu untermauern, wurde die Umfrage durchgeführt. Valks betonte, dass die Ergebnisse Ausdruck der aktuellen gesellschaftlichen Lage in Deutschland seien und der Sport eine wichtige Rolle für die Integration spiele.

Auch Nationalspieler Joshua Kimmich kritisierte die Fragestellung der Umfrage und hob hervor, dass 65 Prozent der Befragten keine Probleme mit der kulturellen Vielfalt im DFB-Team hätten. 

Kimmich betonte, dass die 20 Prozent, die sich weniger Spieler mit Migrationshintergrund wünschten, durch die Fragestellung unnötig in den Vordergrund rückten.

Nagelsmann betonte die Notwendigkeit, „aufzuwachen“, und wies darauf hin, dass viele Menschen auf der Flucht seien und ein sicheres Land suchten. 

„Wir spielen eine EM für jeden im Land“, sagte der Bundestrainer und machte damit deutlich, dass die Nationalmannschaft für Integration und Vielfalt steht.