Seit der Machtübernahme der Taliban im August 2021 hat sich die Lage für Mädchen und Frauen in Afghanistan dramatisch verschlechtert. Laut der UNESCO sind mittlerweile mindestens 1,4 Millionen Mädchen vom Schulbesuch ausgeschlossen.
Diese Zahl ist laut Tagesschau seit der letzten Zählung im April 2023 um 300.000 gestiegen.
Die Taliban haben Mädchen den Besuch weiterführender Schulen und Frauen den Zugang zu Universitäten verboten, wodurch Afghanistan das einzige Land weltweit ist, das Mädchen ab 12 Jahren den Zugang zu Bildung verwehrt.
Im Jahr 2022 besuchten nur noch 5,7 Millionen Kinder die Primärstufe, im Vergleich zu 6,8 Millionen im Jahr 2019.
Die UNESCO warnt, dass zwei Jahrzehnte stetiger Fortschritte in der Bildung nahezu zunichte gemacht wurden und die Zukunft einer ganzen Generation auf dem Spiel steht.
Die Einschränkungen betreffen jedoch nicht nur den Bildungssektor. Frauen in Afghanistan sind in vielen Aspekten ihres täglichen Lebens stark eingeschränkt.
Sie dürfen nicht ohne männliche Begleitung in die Öffentlichkeit und haben massenhaft ihre Arbeit verloren.
Selbst Schönheitssalons, eine der wenigen verbliebenen Beschäftigungsmöglichkeiten für Frauen, wurden im Juli 2023 geschlossen.
Außenministerin Annalena Baerbock bezeichnete das Vorgehen der Taliban als die „massivsten systematischen Menschenrechtsverletzungen weltweit“ und betonte, dass das Leben von Frauen und Mädchen in Afghanistan einem „häuslichen Gefängnis“ gleiche.
Unter diesen Bedingungen sei eine Rückkehr Afghanistans in die internationale Staatengemeinschaft ausgeschlossen.