Viele der beleidigenden Beiträge wurden inzwischen von Facebook gelöscht oder als falsch markiert
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Viele der beleidigenden Beiträge wurden inzwischen von Facebook gelöscht oder als falsch markiert

Nur wenige Tage nach der Wahl von Papst Leo XIV. gerät sein älterer Bruder Louis Prevost wegen einer Reihe von hetzerischen Facebook-Beiträgen unter öffentliche Beobachtung.
Die Beiträge richten sich gegen trans Menschen, demokratische Politiker und Unterstützer von Präsident Joe Biden.
Beiträge greifen trans Kinder, Frauen und Demokraten an

Auf seiner öffentlichen Facebook-Seite teilte Louis Prevost Inhalte, in denen Eltern transidenter Kinder als „besch- -ssen“ bezeichnet werden, Politikerinnen wie Nancy Pelosi verspottet und Demokraten des Verrats bezichtigt werden.
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In seiner Rhetorik fordert er u. a. die Verhaftung und Anklage „anti-Trump-Demokraten“ wegen Hochverrats.
Jahrelange Postings, plötzliches öffentliches Interesse

Obwohl der Ton von Prevosts Beiträgen weit vor der Papstwahl seines Bruders begann, explodierte das öffentliche und mediale Interesse an ihm, nachdem Robert Francis Prevost zum Papst Leo XIV. gewählt worden war.
Viele der beleidigenden Beiträge wurden seither gelöscht oder von Facebook als falsch markiert.
Der MAGA-Unterstützer aus Florida hinter der Tastatur

Louis Prevost ist 73 Jahre alt, pensioniert und lebt an der Golfküste Floridas. Er bekennt sich offen zu seiner Unterstützung für Donald Trump und rechtspopulistische Positionen.
In Interviews äußerte er sich überrascht über die plötzliche Aufmerksamkeit und beklagte sich darüber, als „MAGA-Typ“ abgestempelt zu werden.
Einheit vom Papst, Spaltung vom Bruder

Während Louis im Netz gegen Andersdenkende wettert, betont Papst Leo XIV. Frieden, Versöhnung und Brückenbauen.
Erst vor wenigen Tagen rief er Journalisten dazu auf, sich gegen den „Krieg der Worte und Bilder“ zu stellen und forderte die Menschen auf, sich über gesellschaftliche Gräben hinweg zu vereinen.
Newsmax, Baseball und der „berühmte Bruder“-Effekt

In einem Interview mit der Chicago Sun-Times zeigte sich Prevost sowohl belustigt als auch überfordert von der Aufmerksamkeit. Er merkte an, dass er bereits bei Newsmax zu sehen war.
„Jetzt läuft es überall bei Newsmax TV: Papsts Bruder schaut Newsmax“, sagte er. „Steht sogar unten auf dem Ticker.“
Kein Kommentar nach Löschungen

Als Facebook begann, seine Beiträge zu markieren und zu entfernen, wollte Prevost sich nicht mehr zu konkretem Inhalt äußern.
Zuvor hatte er erklärt, er wolle dem Medieninteresse entgegenkommen, um seinem Bruder in dessen globaler religiöser Rolle keinen Schatten zu werfen.
Wer will schon diesen Job?

Prevost erzählte, dass sein Bruder früher oft scherzte, niemals Papst werden zu wollen – doch letztlich habe er die Rolle als göttlichen Ruf angenommen.
„Wenn ich gewählt werde, kann ich mich nicht abwenden, weil es Gottes Wille ist“, habe sein Bruder gesagt. „Und genau das ist dann auch passiert.“