Was wohl kaum auf der Liste steht - oder zumindest sehr weit unten - sind die Ratten, Schlangen und Möwen, die laut Roms führendem Zoologen inzwischen in Italiens Hauptstadt heimisch geworden sind.
Andrea Lunerti berichtete gegenüber der britischen Zeitung "The Guardian", dass er diesen Sommer mit Anrufen wegen Schlangensichtungen überhäuft wurde. Er fügte hinzu, dass der milde Winter es den Tieren ermöglicht habe, sich stark zu vermehren.
"Sie kommen aus ihrem natürlichen Lebensraum in die Stadt, weil es hier viele Essensabfälle gibt. Und wo Essensabfälle sind, gibt es Ratten - ihre Hauptbeute", erklärte er dem Blatt.
Diese Schlangen finden auch ungewöhnliche Wege, um sich in Rom fortzubewegen. "Eine Schlange wurde von einer Möwe gefangen und auf eine Terrasse fallen gelassen", berichtete Lunerti. "Die Stadt ist zu einem regelrechten Dschungel geworden."
Grüne Peitschenschlangen sind die häufigste Schlangenart, die in Rom anzutreffen ist. Sie zeigen sich nur an sonnigen Tagen und fressen "jede Beute, die sie in ihr Maul bekommen können", so Experten.
Eine dieser Schlangen sei kürzlich auf die Terrasse einer Frau gefallen, erzählte Lunerti. Eine andere landete in der Umkleidekabine eines Arztes. Auch in Schulen wurden sie gesichtet.
Er bittet die Menschen in Rom, ihm Fotos oder Videos von Schlangen zu schicken, um sie identifizieren und den besten Umgang mit ihnen bestimmen zu können.
Auch die Möwenpopulation nehme zu, da die Zahl der Nagetiere steige, fügte Lunerti hinzu. Dasselbe gelte für Orientalische Hornissen.
Der Grund dafür ist der Müll - und davon gibt es eine Menge. Rom produziert nach Angaben der städtischen Müllbehörde AMA täglich 4.600 Tonnen Abfall. Die Stadt kämpft seit 2013 mit einer Müllkrise, als die europäischen Behörden die Schließung der riesigen Malagrotta-Deponie, einer der größten Müllhalden Europas, anordneten. Sie wurde als ungeeignet für die Abfallbehandlung eingestuft.
"Rom muss dringend seine Abfallwirtschaft in den Griff bekommen. Andernfalls werden wir noch mehr Schlangen und Hornissen sehen, ganz zu schweigen von den Ratten und Möwen - in Rom gibt es inzwischen mehr Möwen als in Fregene", sagte Lunerti und bezog sich dabei auf eine nahe gelegene Küstenstadt.