Nach dem jüngsten Wahlsieg von Donald Trump ist das Interesse an Auswanderung aus den USA sprunghaft angestiegen.
Umzug nach Kanada
Laut Ziare zeigen Daten von Google, dass die Suchanfragen nach „Umzug nach Kanada“ innerhalb von 24 Stunden nach Schließung der Wahllokale an der Ostküste um 1.270 % zunahmen.
Auch das Interesse an Auswanderung nach Australien stieg um 820 %, was eine weit verbreitete Neugier auf einen Umzug ins Ausland widerspiegelt.
Immigration New Zealand berichtet zudem von einem deutlichen Anstieg an Anfragen: Fast 25.000 neue Nutzer aus den USA besuchten am 7. November ihre Website, verglichen mit den üblichen 1.500 Besuchern an diesem Tag in den Vorjahren.
Massenabschiebungen in Aussicht
Diese Welle an Auswanderungsinteresse scheint mit Trumps Wahlkampfversprechen übereinzustimmen, „Massenabschiebungen“ für alle undokumentierten Migranten in den USA umzusetzen.
In einer Fernsehdebatte am 29. Juni erklärte Trump, dass derzeit 18 Millionen undokumentierte Einwanderer im Land seien, eine Zahl, die weit über der offiziellen Regierungsangabe von rund 11 Millionen im Januar 2022 liegt.
Trump stellte klar, dass er bei einer erneuten Amtszeit „keine Wahl“ habe und die Abschiebungen durchführen müsse.
Evan Green, ein Einwanderungsanwalt der kanadischen Kanzlei Green and Spiegel, betont, dass Trumps Ankündigungen viele Amerikaner dazu bewegen, die Auswanderung zu prüfen.
„Trump ist offensichtlich der Auslöser, aber es ist auch ein gesellschaftliches Phänomen. Viele fühlen sich unwohl in einer Gesellschaft, die mehrheitlich für ihn gestimmt hat, und fürchten den Verlust von Freiheiten,“ sagte Green gegenüber Reuters.
Seine Kanzlei erhält mittlerweile alle halbe Stunde Anfragen zu diesem Thema.
Laut einer Umfrage von NBC war Einwanderung das zweitwichtigste Thema für Trump-Wähler, direkt nach der Wirtschaft. Wähler von Kamala Harris hingegen legten den Fokus vor allem auf Demokratie und Abtreibungsrechte.