Claudine Gay, die Präsidentin der renommierten Harvard University, hat ihren Rücktritt angekündigt. Dieser Schritt erfolgt nach massiver Kritik und Vorfällen von Antisemitismus auf dem Campus.
In einer Erklärung gab Gay bekannt, dass sie ihr Amt "schweren Herzens" niederlege. Der Rücktritt folgt auf einen Bericht der Universitätszeitung "The Harvard Crimson" über Gays bevorstehenden Rückzug, berichtet DER SPIEGEL.
Die Kontroverse entzündete sich an Gays Äußerungen während einer Kongressanhörung zum Thema Antisemitismus im Dezember.
Auf die Frage, ob Studierende, die auf dem Campus zum "Völkermord an Juden" aufrufen, gegen die Verhaltensregeln der Universität verstoßen, antwortete sie: "Es hängt vom Kontext ab."
Später entschuldigte sie sich für diese Aussage. Auch die Präsidentinnen der University of Pennsylvania und des Massachusetts Institute of Technology (MIT), die bei derselben Anhörung waren, hatten sich ähnlich geäußert.
Liz Magill, Präsidentin der Penn-University, trat daraufhin bereits im Dezember zurück.
Den Präsidentinnen wurde vorgeworfen, nicht genug unternommen zu haben, um die Sicherheit jüdischer Studenten und anderer an ihren jeweiligen Universitäten zu gewährleisten.
Alle drei hatten bei der Anhörung antisemitische und islamophobe Vorfälle an ihren Universitäten seit dem Angriff der islamistischen Hamas auf Israel am 7. Oktober eingeräumt.