China erhöht Druck auf Taiwan: Militärübung als „Warnung“

Olivia Rosenberg

5 Wochen vor

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14/10/2024
Welt
Foto: Shutterstock
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Taiwan reagiert auf chinesische Manöver.

China hat eine erneute großangelegte Militärübung rund um Taiwan gestartet, die die ohnehin angespannten Beziehungen zwischen beiden Seiten weiter verschärft.

Das chinesische Militär erklärte, dass diese Übungen als „ernste Warnung“ an die „separatistischen Kräfte“ in Taiwan zu verstehen seien. Die Übungen, die unter dem Namen „Joint-Sword-2024B“ laufen, umfassen Schiffe und Flugzeuge, die sich der Insel aus verschiedenen Richtungen nähern.

Diese Militärmanöver erfolgen als Reaktion auf eine Festtagsrede des taiwanischen Präsidenten Lai Ching-te, in der er Chinas Anspruch auf Taiwan zurückwies. Präsident Lai bekräftigte, dass nur das Volk Taiwans über sein Schicksal entscheiden könne und China kein Recht habe, die Insel zu vertreten.

Laut einem Bericht von Tagesschau reagierte die taiwanesische Regierung auf die chinesischen Manöver mit scharfer Kritik und verurteilte das Vorgehen als „irrational“ und „provokativ“.

Das Verteidigungsministerium Taiwans kündigte die Entsendung eigener Streitkräfte an, um die Freiheit und Demokratie der Insel zu verteidigen.

Neben der chinesischen Militärübung entsandte die chinesische Küstenwache mehrere Schiffe zur Inspektion der Gewässer rund um Taiwan. Diese Manöver, zusammen mit der Sichtung des chinesischen Flugzeugträgers „Liaoning“ in der Nähe der Insel, haben Taiwan in höchste Alarmbereitschaft versetzt.

Chinas kontinuierlicher militärischer Druck auf Taiwan hat in den letzten Jahren zugenommen, da Peking Taiwan weiterhin als Teil seines Territoriums betrachtet.

Die Anwendung von Gewalt, um die Insel unter Kontrolle zu bringen, wird dabei von der chinesischen Regierung nicht ausgeschlossen.

Diese jüngste Übung kommt zu einem Zeitpunkt erhöhter Spannungen, nachdem Taiwan erneut seine Entschlossenheit zur Verteidigung seiner Unabhängigkeit bekräftigt hat.

Die USA und andere westliche Staaten beobachten die Entwicklung mit Besorgnis und haben Taiwan ihre Unterstützung zugesichert, jedoch bleibt unklar, wie weit diese Unterstützung in einem militärischen Konflikt reichen würde.

Bereits im Mai führte China eine ähnliche Übung durch, kurz nachdem Präsident Lai sein Amt angetreten hatte. Damals und auch jetzt wirft China der regierenden Demokratischen Fortschrittspartei (DPP) vor, einen separatistischen Kurs zu verfolgen.

Die DPP, die einen Peking-kritischen Kurs fährt, steht im Zentrum von Pekings Vorwürfen, da sie offen für eine größere Unabhängigkeit Taiwans eintritt.

Während die Lage in der Region angespannt bleibt, ist es ungewiss, ob diese Manöver lediglich eine Machtdemonstration sind oder ob sie auf mögliche zukünftige militärische Aktionen hindeuten.