Er warf westlichen Ländern vor, Russland zu "hassen", da es einen "alternativen Weg der zivilisatorischen Entwicklung" repräsentiere. Diese scharfen Worte fielen vor den Gläubigen in der Christ-Erlöser-Kathedrale in Moskau.
Das berichtet die Kyiv Independent.
Kirill, bürgerlich Wladimir Gundjajew, ist ein treuer Unterstützer des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Er lobt dessen Führung als „Geschenk Gottes“ und hat mehrfach öffentlich den Krieg gegen die Ukraine verteidigt.
Diese enge Verbindung zur russischen Regierung hat bereits zu Spannungen mit anderen orthodoxen Kirchen weltweit geführt.
In seiner Predigt erklärte Kirill: „Wir werden gehasst, weil wir einen anderen, alternativen Weg der zivilisatorischen Entwicklung anbieten.“
Während der Messe segnete er Ikonen und Kreuze, die mit Putins Initialen versehen sind.
Diese sollen an russische Soldaten an der Front in der Ukraine geschickt werden, wie Kreml-Sprecher Dmitri Peskow bestätigte.
Russische Orthodoxe feiern Weihnachten traditionell nach dem julianischen Kalender. Im Gegensatz dazu hat die Ukraine im Jahr 2023 ein Gesetz verabschiedet, das das Weihnachtsfest auf den 25. Dezember verlegt, in Anlehnung an den westlichen Brauch.
Kirill kritisierte erneut den Westen für seine "moralische Dekadenz" und zielte dabei vor allem auf LGBTQ-Rechte ab, die in Russland zunehmend unterdrückt werden.
Diese Äußerungen erfolgen in einem Kontext wachsender Spannungen: Die Ukraine hat Kirill im Dezember 2023 auf ihre Fahndungsliste gesetzt und wirft ihm vor, die territoriale Integrität des Landes verletzt zu haben – ein Vorwurf, der mit lebenslanger Haft geahndet werden könnte.
Das Verhältnis zwischen der ukrainischen und der russischen Kirche bleibt angespannt, zumal die ukrainische Regierung Aktivitäten der mit Moskau verbundenen orthodoxen Kirche verbot und deren Mitglieder der Kollaboration beschuldigte.
Die meisten ukrainischen Orthodoxen gehören inzwischen der eigenständigen Orthodoxen Kirche der Ukraine an.