Die 8 berüchtigtsten Päpste der katholischen Kirche

Amalie L.

17 Stunden vor

|

21/02/2025
Welt
Foto: Alfredo Borba / Wikimedia Commons
Foto: Alfredo Borba / Wikimedia Commons
Von Mord und Bestechung bis hin zur absurden Praxis, einen toten Papst vor Gericht zu stellen – diese skandalösen Päpste trieben die Korruption der Kirche auf schockierende Höhen!

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Unser derzeitiger Papst, Franziskus, der sein Pontifikat 2013 begann, wird weithin für seine bodenständige Art und seinen Einsatz für soziale Gerechtigkeit respektiert.

Er hat sich gegen wirtschaftliche Ungleichheit ausgesprochen, die Rechte marginalisierter Gemeinschaften verteidigt und eine mitfühlendere Haltung zu Themen wie LGBTQ+-Rechten, Scheidung und Klimawandel eingenommen – was ihn besonders bei jüngeren Generationen beliebt macht.

Doch während Papst Franziskus mit seiner Bescheidenheit die Herzen gewinnt, ist die Geschichte der katholischen Kirche nicht nur von Frieden und Wohlwollen geprägt. 

Über die Jahrhunderte hinweg waren einige Päpste in Skandale verwickelt, die so schockierend sind, dass sie wie Handlungsstränge eines mittelalterlichen Dramas klingen – nur dass sie tatsächlich passiert sind.

Von Mord und Bestechung bis hin zu völlig absurden Ereignissen – wie dem Prozess gegen einen toten Papst – hinterließen diese berüchtigten Führer einen dunklen Fleck in der Kirchengeschichte.

Inspiriert von einem BBC-Artikel sind hier acht der skandalösesten Päpste, die aus den falschen Gründen in Erinnerung bleiben.

1. Papst Alexander VI. (1492–1503)

Geburtsname: Rodrigo Borgia (Spanien, 1431)

Der Name Borgia wurde durch Alexander VI. zum Inbegriff für Korruption.

Gerüchten zufolge erkaufte er sich das Papstamt, ließ Rivalen ermorden und setzte Familienmitglieder in mächtige Positionen ein. Er hatte zudem mehrere Mätressen und zeugte zahlreiche Kinder.

Seine skandalöse Herrschaft inspirierte zahlreiche Fernsehserien und historische Dramen – aus gutem Grund.

2. Papst Stephan VI. (896–897)

Geburtsname und Geburtsdatum unbekannt

Stephan VI. ist verantwortlich für eines der verstörendsten Ereignisse in der Kirchengeschichte – die sogenannte Kadaversynode.

Monate nach dem Tod seines Vorgängers, Papst Formosus, ließ Stephan dessen verwesende Leiche ausgraben, in päpstliche Gewänder kleiden und vor Gericht stellen. Der tote Papst wurde für schuldig befunden, seines Amtes enthoben und sein Leichnam in den Tiber geworfen.

Kurz darauf wurde Stephan VI. von seinen Feinden erdrosselt.

3. Papst Bonifatius VIII. (1294–1303)

Geburtsname: Benedetto Caetani (Rom, 1235)

Bonifatius VIII. war ein machthungriger und skrupelloser Papst, der mit König Philipp IV. von Frankreich stritt und den Dichter Dante Alighieri ins Exil verbannte – woraufhin Dante ihn in seiner Göttlichen Komödie in den achten Kreis der Hölle verfrachtete.

Er erklärte sich selbst zum obersten Herrscher über alle europäischen Monarchen, was großen Unmut hervorrief. Schließlich wurde er von seinen Feinden gefangen genommen und starb kurz darauf.

4. Papst Urban VI. (1378–1389)

Geburtsname: Bartolomeo Prignano (Neapel, 1318)

Urban VI. spaltete die Kirche und löste das Abendländische Schisma aus, bei dem zeitgleich drei Männer den Anspruch auf das Papstamt erhoben.

Er galt zudem als gewalttätig und ließ Kardinäle, die sich ihm widersetzten, ermorden. Angeblich beschwerte er sich darüber, dass ihre Schreie nicht laut genug waren.

5. Papst Leo X. (1513–1521)

Geburtsname: Giovanni de’ Medici (Florenz, 1475)

Als Mitglied der wohlhabenden Medici-Familie gab Papst Leo X. immense Summen für Renaissance-Kunst aus und trieb die Kirche in den finanziellen Ruin.

Um die Kirchenkassen wieder aufzufüllen, verkaufte er Ablassbriefe – also die Vergebung von Sünden gegen Geld. Dies führte zu Martin Luthers 95 Thesen und der Reformation, die das Christentum für immer spaltete.

6. Papst Johannes XII. (955–964)

Geburtsname: Ottaviano (Rom, 937)

Mit nur 18 Jahren wurde Johannes XII. einer der jüngsten und skandalösesten Päpste der Geschichte.

Der päpstliche Palast glich angeblich einer wilden Studentenparty – geprägt von Glücksspiel, Affären und Ausschweifungen.

Er starb angeblich an einem Schlaganfall – während er mit der Frau eines anderen Mannes im Bett lag.

7. Papst Benedikt IX. (1032–1048, mehrfaches Pontifikat)

Geburtsname: Theophylactus (Rom, 1012)

Benedikt IX. war so korrupt, dass er das Papstamt verkaufte – und das gleich zweimal.

Seine gewalttätige Herrschaft führte zu Aufständen, die ihn zwangen, Rom zu verlassen. Später kehrte er zurück und riss die Macht erneut an sich – nur um dann ein weiteres Mal von deutschen Truppen vertrieben zu werden.

Spätere Päpste nannten ihn einen „Dämon aus der Hölle“.

8. Papst Sergius III. (904–911)

Geburtsdatum unbekannt

Sergius III. gelangte durch Mord an die Macht – er ließ einen rivalisierenden Papst hinrichten.

Er soll zudem der Vater eines späteren Papstes gewesen sein: Johannes XI., der angeblich aus einer Affäre mit einer römischen Adligen hervorging.

Seine Herrschaft war so korrupt, dass Historiker diese Zeit als „dunkles Zeitalter des Papsttums“ bezeichnen.

Diese Päpste missbrauchten ihre Macht, waren in schockierende Skandale verwickelt und hinterließen einen bleibenden Schatten auf der Kirchengeschichte.

Während das moderne Papsttum sich weiterentwickelt hat, erinnern diese Geschichten daran, dass Päpste einst eher wie Könige und Kriegsherren agierten als wie religiöse Führer.