Die Vereinigten Staaten haben Indien und China aufgefordert, auf Russland einzuwirken, um den Einsatz von Nuklearwaffen im Weltraum zu verhindern. Diese Bitte wurde im Rahmen der Münchner Sicherheitskonferenz vorgebracht, wo US-Außenminister Antony Blinken mit seinen chinesischen und indischen Amtskollegen zusammentraf. Blinken warnte davor, dass jede nukleare Explosion im Weltraum nicht nur amerikanische, sondern auch chinesische und indische Satelliten zerstören würde.
Amerikanische Beamte und externe Analysten sind der Meinung, dass eine Explosion globale Kommunikationssysteme lahmlegen könnte, was zu Ausfällen von allem führen würde, von Notdiensten bis hin zu Mobiltelefonen und Steuerungssystemen für Generatoren und Pumpen.
Trümmer der Explosion würden sich in der niedrigen Erdumlaufbahn verteilen und die Navigation für verschiedene Satelliten erschweren. Blinken beabsichtigt, dieses Thema in weiteren Treffen auf der Münchner Sicherheitskonferenz anzusprechen.
Einige Mitarbeiter des amerikanischen Geheimdienstes waren gegen die Veröffentlichung bekannter Details des russischen Programms, da die Einzelheiten geheim bleiben, berichteten Quellen der New York Times. Andere empfahlen jedoch, genügend Informationen preiszugeben, um China und Indien von der Ernsthaftigkeit der Bedrohung zu überzeugen.
Die amerikanische Aufklärung erfuhr von der Entwicklung einer neuen Waffenart nach mehreren geheimen Starts russischer Satelliten Anfang 2022. Das Weiße Haus beschrieb die neuen russischen Entwicklungen als Technologie zur Bekämpfung von Satelliten, ohne Details preiszugeben. Quellen der New York Times bestehen darauf, dass diese Waffe keine direkte Bedrohung für Menschen darstellt.
"Wir sprechen nicht über eine Waffe, die dazu benutzt werden könnte, Menschen anzugreifen oder physische Zerstörung hier auf der Erde zu verursachen", erklärte Pentagon-Sprecher John Kirby gegenüber Journalisten. Im Februar gab er bekannt, dass amerikanische Diplomaten Gespräche mit Russland und anderen Ländern bezüglich dieser Waffe aufgenommen haben.