Dramatische Stunden in Bolivien: Putschversuch und Militärunruhen

Olivia Rosenberg

21 Wochen vor

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27/06/2024
Welt
Foto: Shutterstock
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Militär mobilisiert in La Paz.

In Bolivien ereignete sich ein dramatischer Putschversuch gegen die Regierung. Präsident Luis Arce warnte vor einem Staatsstreich durch Teile des Militärs, nachdem Berichte über einen „irregulären Truppenaufmarsch“ in La Paz aufgetaucht waren. 

Laut Informationen der Tagesschau zeigten Aufnahmen des bolivianischen Fernsehens zwei Panzer und zahlreiche Soldaten auf dem Murillo-Platz vor dem Regierungspalast. 

Ein Panzer drang in den Palast ein, zog sich jedoch kurz darauf wieder zurück. Präsident Arce kündigte an, eine neue Militärführung einzusetzen, und berief unter dem Jubel seiner Anhänger neue Befehlshaber an die Spitze von Armee, Marine und Luftwaffe.

Der bisherige Armeechef Juan José Zúñiga, der die Rebellion anzuführen schien, äußerte vor Journalisten, dass das Land nicht in dieser Weise weitergeführt werden könne, erkannte jedoch Arce vorläufig als Oberkommandierenden an.

Später wurde Zúñiga, dem der Putschversuch vorgeworfen wird, festgenommen. 

Ex-Präsident Evo Morales und andere hochrangige Politiker verurteilten den Putschversuch und riefen zur Verteidigung der Demokratie auf. Morales nannte die Vorgänge einen „im Werden begriffenen“ Putsch.

Der Vorfall löste auch internationale Besorgnis aus. Der mexikanische Präsident Manuel Lopez Obrador und der chilenische Präsident Gabriel Boric verurteilten den Putschversuch scharf. 

In Bolivien, einem Land mit 12 Millionen Einwohnern, haben sich die Proteste in den letzten Monaten verschärft, da die Wirtschaft des Landes von einem der am schnellsten wachsenden Länder Südamerikas zu einem der krisengeschüttelten Länder geworden ist.