Ein weiteres Unterseekabel in der Ostsee beschädigt

Amalie L.

19 Stunden vor

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27/12/2024
Welt
Foto: Shutterstock
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Finnland untersucht ein ausländisches Schiff im Zusammenhang mit dem Vorfall.

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Die Ostsee ist in den letzten Jahren zu einem Brennpunkt für Vorfälle mit Unterwasserinfrastruktur geworden. Von Gasleitungsexplosionen bis hin zu gekappten Telekommunikationskabeln – die Anrainerstaaten der Region sind zunehmend alarmiert über unerklärliche Störungen.

Die strategische Bedeutung der Region und ihre kritischen Systeme machen sie sowohl zu einem Schauplatz für Unfälle als auch für mutmaßliche Sabotageakte.

Ein weiterer Vorfall hat nun Finnland und Estland in Alarmbereitschaft versetzt, berichtet Digi24.

Unterseekabel außer Betrieb

Am Mittwoch führte ein plötzlicher Stromausfall dazu, dass das Unterseekabel Estlink 2 außer Betrieb gesetzt wurde. Die 658-Megawatt-Leitung ist eine wichtige Verbindung zwischen Finnland und Estland und ergänzt das kleinere Estlink 1, das weiterhin mit 358 Megawatt in Betrieb ist.

Fingrid, der finnische Betreiber, bestätigte den Schaden, konnte jedoch keine sofortige Erklärung liefern.

Die finnische Polizei untersucht nun zusammen mit Grenzbehörden die mögliche Beteiligung eines ausländischen Schiffs.

Obwohl die Details spärlich sind, versuchen die Behörden, die Ereignisse zu rekonstruieren. Sie prüfen auch, ob der Schaden durch einen Unfall verursacht worden sein könnte, etwa durch einen Anker, der über den Meeresboden geschleift wurde.

Besorgniserregendes Muster in der Ostsee

Dieser Vorfall reiht sich in ein beunruhigendes Muster ein. Im Oktober begannen schwedische Behörden mit der Untersuchung von gekappten Telekommunikationskabeln.

Der deutsche Verteidigungsminister äußerte den Verdacht, dass Sabotage im Spiel sein könnte.

Auch die finnische Polizei untersucht noch die Schäden an der Balticconnector-Gasleitung, die Finnland und Estland verbindet, sowie an anderen Kommunikationsleitungen in der Region.

Die Explosionen der Nord-Stream-Pipeline im Jahr 2022 haben die Besorgnis über die Sicherheit der Unterwasserinfrastruktur erheblich verstärkt. Obwohl viele dieser Fälle ungelöst bleiben, weisen sie auf die Verwundbarkeit kritischer Systeme hin. Die Staaten der Region machen sich zunehmend Sorgen über ihre Anfälligkeit für technische Störungen, Unfälle oder gezielte Angriffe.