Die Einkaufsgewohnheiten in den USA verändern sich: Bequemlichkeit und niedrige Preise ziehen Millionen von Nutzern auf neue Plattformen.
Die chinesische E-Commerce-App Temu hat sich zu einem Favoriten unter amerikanischen Verbrauchern entwickelt, da sie eine riesige Auswahl an günstigen Produkten bietet.
Doch der schnelle Erfolg bringt Herausforderungen mit sich, da das Unternehmen zunehmend von Regulierungsbehörden unter die Lupe genommen wird.
Zum zweiten Mal in Folge belegte Temu den Spitzenplatz in der Liste der meistgeladenen kostenlosen Apps im Apple Store in den USA und überholte Schwergewichte wie TikTok und Amazon, wie Hotnews berichtet.
Mögliche Schließung von Schlupflöchern
Der Erfolg von Temu wird auf wettbewerbsfähige Preise und die Nutzung der US-amerikanischen „De Minimis“-Regel zurückgeführt. Diese Regel erlaubt es, Waren mit einem Wert von unter 800 US-Dollar zollfrei einzuführen.
Während diese Politik bürokratische Hürden reduziert, wird sie auch kritisiert, da sie Steuerlücken und illegale Aktivitäten wie den Handel mit verbotenen Substanzen ermöglicht.
Washington zeigt sich alarmiert. Die Biden-Regierung hat vorgeschlagen, diese Schlupflöcher zu schließen, um Ausbeutungen durch ausländische Unternehmen zu verhindern.
Sollten solche Änderungen umgesetzt werden, könnten sie erhebliche Auswirkungen auf Temu und ähnliche Plattformen haben. Die Kosten würden steigen, was sie für preisbewusste Käufer weniger attraktiv machen könnte.
Die mögliche Rückkehr von Donald Trump ins Präsidentenamt könnte die Unsicherheit weiter erhöhen. Während seines Wahlkampfs versprach Trump, hohe Zölle – bis zu 100 % – auf chinesische Importe zu erheben.
Obwohl seine genauen Pläne noch abzuwarten sind, deutet seine Rhetorik auf schwierige Zeiten für chinesische Exporteure hin.
Nicht nur Temu steht unter Druck
Temu ist nicht allein in diesem Kampf. Auch Shein, der Fast-Fashion-Riese, profitiert stark von der „De Minimis“-Regel. Beide Unternehmen sehen sich einer wachsenden Gegenreaktion nicht nur in den USA, sondern auch in Europa ausgesetzt, wo Regulierungsbehörden Online-Importe genauer prüfen.
Die Europäische Union erwägt, ihre eigene Zollbefreiung für Waren unter 150 € abzuschaffen.
Die Herausforderungen beschränken sich jedoch nicht nur auf den Westen. Vietnam hat Temu kürzlich verboten, was die zunehmenden Sorgen in Südostasien über Marktstörungen durch chinesische Plattformen widerspiegelt.