Aus der Ukraine entführte Kinder werden in Russland offenbar auf Adoptionswebseiten zur Adoption angeboten. Laut einer Mitteilung des Weißen Hauses liegen der US-Regierung glaubwürdige Berichte vor, die dies belegen.
Der nationale Sicherheitsberater Jake Sullivan bezeichnete das Vorgehen als „verabscheuungswürdig und entsetzlich“.
Russland führe nicht nur einen Krieg gegen das ukrainische Militär, sondern auch gegen das ukrainische Volk, so Informationen des Spiegels.
Zuvor hatte die Financial Times vier ukrainische Kinder identifiziert, die auf einer von der russischen Regierung betriebenen Adoptionswebsite angeboten werden.
Die Kinder im Alter von acht bis 15 Jahren wurden aus staatlichen Heimen in der Ukraine entführt. Einige von ihnen befinden sich nun in der Region Tula und in der Region Orenburg, ein weiteres Kind auf der besetzten Krim.
Auf der Webseite werden die Kinder teilweise mit neuen russischen Namen und geänderten Altersangaben präsentiert, ohne Hinweis auf ihre ukrainische Herkunft.
Auch die New York Times berichtete Anfang Juni, dass aus ukrainischen Kinderheimen entführte Minderjährige in Russland zur Adoption angeboten werden.
Demnach stammen weitere 17 Kinder, die auf der Adoptionswebsite vorgestellt werden, aus einem Heim in Cherson.
Die ukrainische Regierung und Wohlfahrtsverbände kämpfen um die Rückkehr der entführten Kinder, was oft Monate dauert und Reisen nach Russland sowie langwierige Verhöre beinhaltet.
Bis zum 11. Juni konnten mindestens 389 entführte Kinder mit ihren Sorgeberechtigten wieder vereint werden. Ein Beispiel ist die 15-jährige Alina Kovaleva, die von russischen Soldaten aus der Region Cherson entführt und zur Adoption freigegeben werden sollte.
Ihre Mutter kämpfte erfolgreich um ihre Rückkehr in die Ukraine und berichtete von gefälschten Geburtsurkunden, die behaupteten, Alina sei in Russland geboren.