Die globale Erwärmung hat die kritische Marke von 1,5 Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau seit zwölf Monaten in Folge überschritten.
Dies teilte der EU-Klimadienst Copernicus mit, der die Temperaturen weltweit überwacht. Besonders der Juni 2024 war außergewöhnlich warm und erreichte einen neuen Höchstwert seit Beginn der Datenaufzeichnungen.
Trotz kühlender Witterung in Teilen Europas betrug die durchschnittliche Oberflächentemperatur im Juni 16,66 Grad Celsius, was 0,67 Grad über dem Durchschnitt von 1991 bis 2020 liegt, so die Zeit.
Im Pariser Klimaschutzabkommen von 2015 hatten sich viele Länder das Ziel gesetzt, die Erderwärmung auf maximal 1,5 Grad zu begrenzen.
Dennoch zeigt die aktuelle Entwicklung, dass diese Grenze kontinuierlich überschritten wird. Von Juli 2023 bis Juni 2024 lag die globale Durchschnittstemperatur 1,64 Grad über dem vorindustriellen Niveau.
Laut Copernicus ist dies zwar ungewöhnlich, doch gab es bereits eine ähnliche Serie von Rekorden in den Jahren 2015/2016.
Besonders betroffen waren der Südosten Europas und die Türkei, während die Temperaturen in Westeuropa und Nordwestrussland durchschnittlich oder darunter lagen.
In einigen Regionen Europas führten starke Niederschläge zu Überschwemmungen, insbesondere in Deutschland, Italien, Frankreich und der Schweiz.
Außerhalb Europas waren die Temperaturen in Teilen Kanadas, der USA, Mexikos, Brasiliens, Nordsibiriens, im Nahen Osten, Nordafrika und der westlichen Antarktis überdurchschnittlich hoch.
Copernicus-Direktor Carlo Buontempo betonte, dass diese Entwicklung nicht nur eine statistische Anomalie ist, sondern einen signifikanten und andauernden Klimawandel widerspiegelt.
Selbst wenn diese Serie von Temperaturrekorden endet, werden weiterhin neue Höchststände erwartet, solange Treibhausgase in die Atmosphäre gelangen.
Das natürliche Wetterphänomen El Niño hat möglicherweise zu den Rekorden beigetragen, indem es die Wassertemperaturen im Pazifik und die globalen Lufttemperaturen ansteigen ließ.