Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat den Eurovision Song Contest (ESC) scharf angegriffen und ihn als schändliche Bedrohung für traditionelle Werte beschrieben.
Präsident Erdogan warf dem jährlichen Musikwettbewerb vor, „Geschlechtsneutralität“ zu fördern und traditionelle Familienwerte zu untergraben.
In einer Rede nach einer Regierungssitzung am Montag erklärte er:
„Bei solchen Veranstaltungen ist es unmöglich, eine normale Person zu treffen“, sagte Erdogan laut ABC.
Reaktion auf den jüngsten Gewinner des Eurovision Song Contests
Erdogans Bemerkungen scheinen eine direkte Reaktion auf den jüngsten ESC-Sieger zu sein, den nicht-binären Schweizer Künstler Nemo, der im Mai mit dem Lied „The Code“ gewonnen hat. Die Aussagen des Präsidenten spiegeln die langjährige Haltung seiner Regierungspartei wider, die für ihre Anti-LGBTQ+-Politik bekannt ist.
Amnesty International berichtet, dass LGBTQ+-Personen in der Türkei weiterhin Belästigungen und Diskriminierungen ausgesetzt sind.
Eurovision und die Teilnahme der Türkei
Die Türkei hat in den letzten zwölf Jahren nicht am Eurovision Song Contest teilgenommen.
Präsident Erdogan betonte diese Entscheidung und sagte:
„Wir haben richtig gehandelt, indem wir die Türkei von diesem schändlichen Wettbewerb ferngehalten haben.“