EU dementiert Pläne für Wirtschaftssanktionen gegen Ungarn wegen Veto gegen Ukraine-Hilfe

Peter Zeifert

25 Wochen vor

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29/01/2024
Welt
Foto: Shutterstock.com
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EU dementiert Pläne für Wirtschaftssanktionen gegen Ungarn wegen Veto gegen Ukraine-Hilfe.

Der Europäische Rat hat Behauptungen zurückgewiesen, wonach er plant, Ungarn wirtschaftlich zu sanktionieren, falls das Land ein bedeutendes Finanzhilfspaket für die Ukraine blockiert. Ein hochrangiger europäischer Beamter bezeichnete diese Anschuldigungen, die am 29. Januar von der ukrainischen Nachrichtenagentur Ukrinform gemeldet wurden, als unbegründet.

Laut New Voice of Ukraine erfolgt das Dementi vor einem entscheidenden EU-Gipfel in Brüssel, der für den 1. Februar angesetzt ist und bei dem der Vorschlag zur Bereitstellung von 50 Milliarden Euro (54,3 Milliarden Dollar) Finanzhilfe für die Ukraine für den Zeitraum 2024-2027 erneut erörtert werden soll.

Diese Entwicklung folgt auf das vorherige Veto des ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán gegen ein neues Hilfspaket von 50 Milliarden Euro (54,3 Milliarden Dollar) für die Ukraine. Orbán hat das Veto mit der Forderung Budapests nach 21 Milliarden Euro (22,8 Milliarden Dollar) an Hilfen und Zuschüssen verknüpft, die derzeit aufgrund von Bedenken bezüglich der Einhaltung der Menschenrechte und der Rechtsstaatlichkeit in Ungarn eingefroren sind.

Balázs Orbán, der politische Direktor des ungarischen Ministerpräsidenten, verurteilte den angeblichen Sanktionsplan am 29. Januar als bloße Erpressung, die nichts mit Rechtsstaatlichkeit zu tun habe. Er kritisierte den angeblichen Plan als schädlich für die wirtschaftliche Stabilität Ungarns, der das Vertrauen der Investoren beeinträchtigen und zu Arbeitsplatzverlusten und Wachstumsverlangsamung führen könnte.

Die Kontroverse wurde durch einen Artikel in The Financial Times vom 28. Januar angeheizt, in dem angedeutet wurde, dass die EU Wirtschaftssanktionen gegen Ungarn erwogen habe, um das Land dazu zu bewegen, sein Veto gegen das Ukraine-Hilfspaket aufzuheben.

Der europäische Beamte betonte, dass die laufenden Verhandlungen innerhalb der EU auf Dialog, Konsultation und Kompromissen basieren, um allen beteiligten Parteien zu nutzen.

Der Beamte stellte klar, dass es sich bei dem in The Financial Times erwähnten Dokument lediglich um eine Analyse der aktuellen Wirtschaftslage Ungarns handelte und nicht um einen spezifischen Plan bezüglich Ungarn oder der Ukraine. Diese Klarstellung soll Bedenken zerstreuen und eine kooperative Atmosphäre innerhalb der EU aufrechterhalten, insbesondere bei der Bewältigung der wichtigen Aufgabe, die Ukraine inmitten anhaltender Konflikte zu unterstützen.