Vor dem EU-Sondergipfel, der sich mit weiteren Hilfen für die Ukraine beschäftigt, gerät Ungarn unter erheblichen Druck.
Eine Analyse der EU-Beamten zur Wirtschaftslage Ungarns, die von der „Financial Times“ enthüllt wurde, soll offenbar Druck auf den ungarischen Regierungschef Viktor Orban ausüben.
In dem Dokument wird darauf hingewiesen, dass im Falle eines Scheiterns des Gipfels aufgrund eines Vetos von Orban, andere EU-Staats- und Regierungschefs einen vollständigen Stopp sämtlicher EU-Zahlungen an Ungarn in Betracht ziehen könnten.
Eine solche Maßnahme könnte gravierende Folgen für die ungarische Wirtschaft haben, darunter sinkende ausländische Investitionen, steigende Finanzierungskosten des Staatsdefizits und ein Währungsverfall.
Ungarn gehört bereits zu den EU-Staaten mit den höchsten Staatsdefiziten und kämpft mit einer sehr hohen Inflation.
Für das Jahr 2023 wurde ein öffentliches Defizit von 5,8 Prozent des Bruttoinlandsprodukts und eine Inflationsrate von mehr als 17 Prozent prognostiziert.
Die potenziellen Auswirkungen eines Zahlungsstopps könnten daher die wirtschaftliche Stabilität Ungarns ernsthaft gefährden und zu einer weiteren Verschärfung der finanziellen Lage führen, berichtet das Handelsblatt.