Flüchtiger Mörder nach 20 Jahren auf Facebook entdeckt: Überraschende Wendung in Fahndungsfall

Peter Zeifert

13 Wochen vor

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20/08/2024
Welt
Foto: Police
Foto: Police
In einer unerwarteten Wendung hat die US-amerikanische Polizei einen seit zwei Jahrzehnten gesuchten Mörder auf Facebook aufgespürt.

NBC News berichtete kürzlich über die Geschichte von Antonio Riano, einem US-Amerikaner mit dem Spitznamen "El Diablo" (spanisch für "der Teufel"). Riano war nach einem tödlichen Schuss in Cincinnati, Ohio, von den US-Behörden gesucht worden. 20 Jahre lang gelang es ihm, sich der Strafverfolgung zu entziehen.

Der Vorfall ereignete sich am 21. Dezember 2004, als Riano in einer Bar in Cincinnati in einen Streit mit dem 25-jährigen Benjamin geriet. Überwachungsaufnahmen zeigen, wie die Auseinandersetzung vor der Bar eskalierte: Riano zog eine Waffe und schoss seinem Kontrahenten ins Gesicht. Das Opfer verstarb noch am Tatort, während der Schütze flüchtete.

Die Polizei leitete umgehend eine landesweite Fahndung ein. Zuletzt wurde Riano bei einem Besuch bei seiner Schwester in New Jersey gesehen, bevor er spurlos verschwand. Nach einer intensiven, zwei- bis dreijährigen Suche stellten die Behörden die aktive Fahndung ein. Rianos Name blieb jedoch auf der Liste der meistgesuchten Personen des FBI.

Die überraschende Wende kam nach fast 20 Jahren: Paul Newton, ein ehemaliger Ermittler des Falls, der mittlerweile für die Staatsanwaltschaft des Butler County arbeitet, gab Rianos Namen auf gut Glück bei Facebook ein. Zu seiner Verblüffung fand er tatsächlich ein Bild des lang gesuchten Verdächtigen. "Ich konnte es kaum glauben", erinnert sich Newton. "Er sah etwas älter aus, hatte mehr graue Haare, aber er war es eindeutig."

Noch erstaunlicher war Rianos aktuelle Tätigkeit: Er arbeitete als Polizist in Mexiko. US-Behörden kontaktierten daraufhin ihre mexikanischen Kollegen, die bestätigten, dass Riano tatsächlich bei der Polizei in Zapotitlán Palmas angestellt war. Die mexikanischen Behörden stimmten einer Auslieferung zu, und Riano wurde nach Ohio überstellt, wo ihm nun eine mögliche lebenslange Haftstrafe wegen Mordes droht.

Trotz der belastenden Videoaufnahmen bestreitet der 72-jährige Riano weiterhin die Tat. Die Staatsanwaltschaft betont jedoch, dass für eine Anklage kein Geständnis nötig sei, da bereits ausreichend Beweismaterial vorliege.

Auf die Frage, warum er ausgerechnet Polizist in Mexiko geworden sei, antwortete Riano: "Ich wollte den Menschen in Mexiko helfen." Eine Aussage, die angesichts der Umstände wenig glaubwürdig erscheint. Vielmehr scheint es, als habe Riano geschickt seine kriminelle Vergangenheit vertuscht, indem er einen Beruf wählte, den niemand bei einem flüchtigen Mörder vermutet hätte.