Der Absturz einer Militärmaschine in Belgorod, Russland, bei dem alle 74 Menschen an Bord ums Leben kamen, darunter angeblich 65 ukrainische Kriegsgefangene, hat eine Welle von Vorwürfen und Spekulationen ausgelöst.
Laut der Frankfurter Rundschau berichtetet ein Augenzeuge von einem „seltsamen“ Gegenstand, der vor dem Crash aus dem Flugzeug gefallen sein soll.
Russland macht die Ukraine für den Vorfall verantwortlich und warnt vor Auswirkungen auf den Prozess des Gefangenenaustauschs im Ukraine-Krieg.
Claudia Major, Sicherheitsexpertin der Stiftung Wissenschaft und Politik, warnte im ZDF-„Morgenmagazin“ vor voreiligen Schlüssen.
Sie betonte, dass derzeit nur zwei Fakten bekannt seien: Das Flugzeug sei abgeschossen worden und ein Gefangenenaustausch war geplant, aber nicht stattgefunden.
Alles andere sei Spekulation. Major sieht vor allem einen „Propaganda-Effekt“ und betont, dass der Vorfall ein Beispiel dafür sei, wie Russland auch mit ukrainischen Kriegsgefangenen umgeht.
Die russische Nachrichtenagentur Ria Nowosti berichtete unter Berufung auf das Verteidigungsministerium in Moskau, dass die ukrainischen Kriegsgefangenen am Mittwoch für einen Austausch auf dem Weg nach Belgorod gewesen seien.
Die russischen Streitkräfte hätten mit Radars „den Start von zwei ukrainischen Raketen beobachtet“, erklärte das Ministerium. Das Flugzeug sei von einem Dorf in der ukrainischen Grenzregion Charkiw aus abgeschossen worden.