In der Türkei hat der erste große Prozess im Zusammenhang mit der verheerenden Erdbeben-Katastrophe begonnen. Im Fokus steht ein Hotel in Adiyaman, in dem bei dem Erdbeben vor elf Monaten 72 Menschen ums Leben kamen.
Elf Angeklagte müssen sich nun vor Gericht verantworten, da erhebliche Baumängel an dem Gebäude festgestellt wurden.
Das Isias-Hotel, das nur noch ein Trümmerfeld ist, soll aufgrund illegaler Baumaßnahmen und minderwertiger Materialien eingestürzt sein.
Experten kritisieren, dass das Gebäude aufgestockt wurde, ohne die im Erdbebengebiet vorgeschriebenen Bodenuntersuchungen durchzuführen.
Zudem wurden tragende Säulen dünner gemacht, um Platz zu gewinnen, und minderwertiger Beton verwendet, dies berichtet die Tagesschau.
Die Angeklagten, darunter der Besitzer und der Architekt des Hotels, befinden sich teilweise in Untersuchungshaft. Ein weiterer Prozess gegen Behördenvertreter, die Genehmigungen erteilt haben, steht noch aus.
Die türkische Regierung hat dafür noch kein grünes Licht gegeben. Die Hinterbliebenen der Opfer kämpfen um Gerechtigkeit und hoffen, dass ähnliche Unglücke in Zukunft verhindert werden können.