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Gipfel zur Arktissicherheit in Dänemark – USA nicht mit am Tisch

Mette Frederiksen
European Commission (Christophe Licoppe / Wiki Commons

Nordische Staats- und Regierungschefs versammeln sich angesichts wachsender Spannungen über die US-Ambitionen in Grönland.

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Dänemark hat für Montag kurzfristig einen Gipfel zur Arktissicherheit einberufen, bei dem zentrale nordische Akteure zusammenkommen, während sich die geopolitischen Spannungen in der nordatlantischen Region stillschweigend zuspitzen.

Wie HotNews.ro berichtet, kündigte die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen das Treffen in einer Stellungnahme am Sonntag an. Sie betonte das „natürliche Bedürfnis, zusammenzukommen und die aktuelle Sicherheitslage in der Arktis und dem Nordatlantik zu erörtern“.

Das Treffen wird in Tórshavn, der Hauptstadt der Färöer-Inseln, stattfinden. Teilnehmen werden Führungspersonen aus Dänemark, Grönland, den Färöer-Inseln, Island und Norwegen. Der norwegische Ministerpräsident Jonas Gahr Støre wird voraussichtlich per Videokonferenz zugeschaltet.

Auffällig ist das Fehlen eines Teilnehmers: die Vereinigten Staaten.

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Der Schritt erfolgt vor dem Hintergrund der anhaltenden öffentlichen Äußerungen von US-Präsident Donald Trump, der weiterhin Interesse am Erwerb Grönlands bekundet – ein Vorhaben, das bei den Regierungen der Region erhebliche Besorgnis ausgelöst hat.

Wachsende Besorgnis über US-Absichten

Grönland, ein autonomes Gebiet innerhalb des Königreichs Dänemark, verfügt über enorme natürliche Ressourcen und nimmt eine strategisch wichtige Position zwischen Nordamerika und Europa ein.

Trump hat wiederholt die Idee einer US-amerikanischen Kontrolle über die Insel geäußert und sich dabei sogar geweigert, den Einsatz von Gewalt auszuschließen – eine Haltung, die sowohl in Dänemark als auch in Grönland auf scharfe Kritik gestoßen ist.

„Die Zukunft der Arktis wird von den Menschen in der Arktis bestimmt, und Grönland wird sein eigenes Schicksal entscheiden“, lautet die wiederholte Botschaft aus Kopenhagen und Nuuk.

Auch in anderen arktischen Regionen, darunter Island und der norwegische Svalbard-Archipel, hat die Haltung der USA Besorgnis ausgelöst.

Washington prüft alternative Strategien

Laut einem Bericht von Reuters vom 9. Mai haben US-Beamte einen neuen Ansatz diskutiert, bei dem Grönland durch den Vorschlag eines sogenannten Compact of Free Association (COFA) stärker in den amerikanischen Einflussbereich eingebunden werden soll.

Solche Vereinbarungen bestehen derzeit zwischen den USA und drei pazifischen Staaten – Mikronesien, den Marshallinseln und Palau – und beinhalten Sicherheitsgarantien sowie erhebliche US-Aufsicht im Austausch für strategischen Zugang und Vorteile im Freihandel.

Grönlands Status als Teil des Königreichs Dänemark erschwert ein solches Abkommen jedoch. Zwar unterstützen viele Grönländer langfristig die Unabhängigkeit, doch Umfragen zufolge besteht wenig Interesse an einer engeren Ausrichtung an die USA im Rahmen einer COFA-ähnlichen Vereinbarung, die die Souveränität einschränken könnte.

Europäische Amtsträger erklärten, dass Dänemark bisher nicht formell zu einem solchen Vorschlag kontaktiert worden sei und auch keine substanziellen Gespräche mit dem Weißen Haus über Grönlands politische Zukunft stattgefunden hätten.

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