J.D. Vance, der kürzlich zum Vizekandidaten für die US-Präsidentschaftswahl im November gekürt wurde, hat in der Vergangenheit scharfe Kritik an Donald Trump geäußert.
Im Jahr 2016 veröffentlichte Vance einen Artikel im Magazin „The Atlantic“, in dem er Trump mit einem „Opioid der Massen“ verglich und meinte, Trump könne Amerikas soziale und kulturelle Krise nicht lösen.
In einer privaten Facebook-Nachricht nannte Vance Trump ein „zynisches Arschloch“ und zog Vergleiche zu Hitler. Öffentlich bezeichnete er Trump als „Idiot“ und erklärte in einem Interview, dass er Trump nie gemocht habe.
In einer Kolumne für USA Today beschrieb er Trumps politische Vorschläge als „unmoralisch bis absurd“ und betonte in einem Interview mit NPR, dass er Trump für schädlich halte und die weiße Arbeiterklasse in eine dunkle Richtung führe.
Laut Spiegel änderte Vance ab 2018 seine Haltung gegenüber Trump, zeitgleich mit seinem politischen Aufstieg.
Im Jahr 2020 entschuldigte er sich öffentlich für seine früheren Aussagen und löschte kritische Social-Media-Beiträge. Bei Fox News erklärte er 2021, dass er seine früheren Aussagen bereue und Trump nun verstehe.
Trump unterstützte Vance im April 2022 offiziell bei dessen Wahlkampf in Ohio. Vance betonte kürzlich, dass Trump viel komplexer sei, als die Medien ihn darstellten, und dass er ihn möge.
Trump lobte Vance als seinen „running mate“ und bezeichnete ihn als talentierten Politiker. Vance selbst sagte in einem Interview, dass Trump ein großartiger Präsident gewesen sei.
Diese Wandlung von einem scharfen Kritiker zu einem engen Verbündeten ist bemerkenswert und zeigt die Dynamiken innerhalb der republikanischen Partei.
Vance versucht nun, sich als loyaler Unterstützer Trumps zu präsentieren und gleichzeitig die Wählerbasis der Partei zu erweitern.
Diese Kehrtwende hat viele überrascht, aber sie verdeutlicht auch die Notwendigkeit, sich innerhalb der Partei zu positionieren und Allianzen zu bilden, um politische Ziele zu erreichen.
Ob diese Strategie für Vance und Trump erfolgreich sein wird, bleibt abzuwarten, aber sie zeigt die Komplexität und die oft widersprüchliche Natur politischer Allianzen.