Nach jahrelangen rechtlichen Auseinandersetzungen um seine Auslieferung an die USA hat Julian Assange, Gründer von Wikileaks, offenbar eine Einigung mit dem US-Justizministerium erzielt, so ein Bericht der Tagesschau.
Demnach will sich Assange im Rahmen eines Deals schuldig bekennen und nach der Verurteilung wegen Spionagevorwürfen in seine Heimat Australien zurückkehren.
Assange hat das Hochsicherheitsgefängnis bei London verlassen, in dem er seit fünf Jahren inhaftiert war, und Großbritannien bereits verlassen. Wikileaks veröffentlichte ein Video, das zeigt, wie Assange ein Flugzeug am Flughafen Stansted besteigt.
Seine Ehefrau, Stella Assange, und seine Mutter äußerten sich dankbar über die Freilassung und das Ende seines „Martyriums“.
Die Einigung sieht vor, dass Assange vor einem Gericht auf den Marianeninseln erscheinen und sich der Verschwörung zur unrechtmäßigen Beschaffung und Verbreitung geheimer Unterlagen schuldig bekennen wird. Nach der Verurteilung soll er nach Australien weiterreisen.
US-Medien berichten, dass Assange zu gut fünf Jahren Haft verurteilt werden soll, die er jedoch bereits in Großbritannien verbüßt hat.
Assange ist in den USA wegen Spionage in 17 Fällen und des Vorwurfs des Computermissbrauchs angeklagt.
Unterstützer sehen ihn als Journalisten, der mutmaßliche Kriegsverbrechen aufgedeckt hat, während die US-Regierung seine Handlungen als weit über journalistische Tätigkeiten hinausgehend betrachtet. Ohne die Einigung hätten Assange bis zu 175 Jahre Haft gedroht.
Der Rechtsstreit um Assange zog sich über mehr als zehn Jahre hin. Assange suchte jahrelang in der ecuadorianischen Botschaft in London Zuflucht, nachdem schwedische Behörden ihn wegen Vergewaltigungsvorwürfen ins Visier genommen hatten.
Letztlich wurden diese Anschuldigungen jedoch fallengelassen. Die britische Regierung unterzeichnete im Juni 2022 einen Auslieferungsbefehl, den Assange erfolgreich anfocht.