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Junge verliert durch extreme Mangelernährung dauerhaft sein Sehvermögen

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Ärzte warnen nach ernährungsbedingtem Sehverlust.

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Ein Fallbericht im New England Journal of Medicine beschreibt, wie ein 12-jähriger Junge aus Massachusetts dauerhaft erblindete, nachdem er über Jahre hinweg nahezu ausschließlich nährstoffarme Fast-Food-Produkte zu sich genommen hatte.

Das Kind lebt mit Autismus und akzeptierte laut den Angaben der behandelnden Fachkräfte nur eine stark eingeschränkte Auswahl an Lebensmitteln.

Frühe Symptome und rapide Verschlechterung

Zu Beginn des Jahres bemerkten die Eltern des Jungen erste Auffälligkeiten beim Sehen, insbesondere in den frühen Morgen- und Abendstunden. Tagsüber wirkte das Sehvermögen zunächst noch relativ stabil.

Innerhalb weniger Wochen verschlechterte sich sein Zustand jedoch so drastisch, dass er sich kaum noch ohne Unterstützung orientieren konnte.

Schließlich wachte er eines Nachts auf und erklärte verzweifelt, nichts mehr sehen zu können.

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Diagnose: Schwerer Nährstoffmangel

Im Krankenhaus fanden Ärztinnen und Ärzte stark reduzierte Werte mehrerer Vitamine und Spurenelemente, die für die Funktion des Sehnervs entscheidend sind.

Untersuchungen ergaben, dass sich die Sehnerven bereits länger zurückgebildet hatten.

Die Forschenden schrieben:

„Leider war die optische Atrophie des Patienten ausgeprägt. Dieses schwere Ausmaß des Sehverlusts kann nicht rückgängig gemacht werden, wenn es in einem so fortgeschrittenen Stadium festgestellt wird. Wird es jedoch früher im Krankheitsverlauf erkannt, kann das Beheben des Nährstoffmangels zu gewissen Verbesserungen des Sehvermögens führen.“

Therapieansätze ohne Aussicht auf Wiederherstellung

Während des Klinikaufenthalts erhielt der Junge ergänzende Nährstoffe und begann mithilfe von Verhaltenstherapie, einzelne neue Lebensmittel zu akzeptieren.

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Dennoch sahen die Behandelnden keine Möglichkeit, den entstandenen Schaden rückgängig zu machen.

ARFID als entscheidender Faktor

Das medizinische Team ordnete den Fall einer schweren Form von ARFID zu – einer vermeidenden bzw. restriktiven Essstörung, die bei vielen Kindern im Autismus-Spektrum vorkommt und in seltenen Fällen zu gravierenden gesundheitlichen Folgen führen kann.

Quelle: Oddity Central