Startseite Welt Kreml-treuer Ideologe behauptet: Russland überwacht seine eigenen Bürger – über...

Kreml-treuer Ideologe behauptet: Russland überwacht seine eigenen Bürger – über ihre Kaffeemühlen

Coffee_machine_grinding_beans coffee grinder
Crew crew, CC0, via Wikimedia Commons

Laut Dugin geht es nicht darum, ob Menschen überwacht werden, sondern wer die Überwachung durchführt.

Gerade lesen andere

Laut Dugin geht es nicht darum, ob Menschen überwacht werden, sondern wer die Überwachung durchführt.

Russen werden überwacht

Der russische Philosoph Alexander Dugin, weithin als ideologischer Vordenker des Regimes von Präsident Wladimir Putin angesehen, behauptete kürzlich, dass russische Bürger bereits durch gewöhnliche Haushaltsgeräte überwacht würden.

Er nannte ausdrücklich Gegenstände wie Kaffeemühlen und Steckdosen und deutete an, dass diese als Überwachungsinstrumente eingesetzt würden.

Unterstützung für staatliche Überwachung und den FSB

Dugin sprach sich klar für die Überwachung durch russische Sicherheitsbehörden, einschließlich des FSB, aus und erklärte, dass Bürger, die dem Staat loyal sind, nichts zu befürchten hätten.

Er beschrieb die russischen Strafverfolgungsbehörden als vertrauenswürdig und verantwortlich für den Schutz der nationalen Interessen.

Lesen Sie auch

Kritik oder Angst vor Überwachung sei, so argumentierte er, unvereinbar mit dem, was er als patriotisches Verhalten versteht.

„Ehrliche Patrioten“ haben nichts zu verbergen

Der Philosoph stellte die Frage, warum ein „ehrlicher Patriot“ persönliche Bewegungen oder Kontakte verbergen wolle.

Er deutete an, dass Transparenz gegenüber dem Staat von allen erwartet werden sollte, die dem Land treu ergeben sind.

Seiner Ansicht nach verhält sich jeder, der Informationen vor dem FSB verbirgt, bereits verdächtig.

Lob für Russlands Sicherheitsdienste

Dugin bezeichnete Mitglieder der russischen Sicherheits- und Strafverfolgungsbehörden als Verteidiger des russischen Volkes.

Lesen Sie auch

Er nannte sie „Boten der Gottesfurcht“ und lobte ihre Loyalität und Opferbereitschaft, insbesondere in der Ukraine und bei internen Einsätzen.

Diese Rhetorik stellt Staatsbeamte nicht nur als Fachleute, sondern auch als moralische Autoritäten dar.

Überwachung als moralische Pflicht

Er argumentierte, dass Überwachung nicht als Bedrohung, sondern als moralische Notwendigkeit im Dienste des russischen Staates betrachtet werden sollte.

Die Angst vor ausländischer Spionage, insbesondere durch westliche Geheimdienste, wurde als Rechtfertigung für verstärkte innere Kontrolle genutzt.

Dugin wies Bedenken hinsichtlich der Privatsphäre zurück und betonte die Bedeutung von Loyalität und Offenheit gegenüber nationalen Institutionen.


Ablehnung westlicher Technologie und liberaler Werte

Lesen Sie auch

Dugin wies Kritik an Russlands staatlich unterstützter Messaging-App Max zurück und behauptete, dass alle Geräte und Plattformen – westliche wie russische – Werkzeuge totaler Überwachung seien.

Er forderte die Russen auf, die „liberale Dämonisierung“ der inländischen Geheimdiensttätigkeit abzulehnen.

Zudem stellte er westlichen Liberalismus als feindliche Ideologie dar, die mit russischen Traditionen unvereinbar sei.

Die Rolle der Messaging-App „Max“

Dugins Aussagen folgten auf neue Beschränkungen für westliche Messaging-Plattformen wie WhatsApp und Telegram.

Er verteidigte die Förderung der App Max durch die russische Regierung, die mit VKontakte und staatlichen Behörden verbunden ist.

Lesen Sie auch

Russische Offizielle behaupten, Max biete mehr Kontrolle und Sicherheit, Kritiker sehen darin jedoch ein Werkzeug der digitalen Repression.

Eine strenge Vision nationaler Loyalität

Dugin argumentierte, dass Verstöße gegen einen undefinierten „patriotischen Kodex“ streng bestraft werden sollten.

Er nannte keine Details zu diesem Kodex, deutete jedoch an, dass jede Zurückhaltung von Informationen gegenüber dem Staat Verrat darstelle.

Dugins Einfluss auf russische Politik und den Krieg

Alexander Dugin gilt seit Langem als wichtiger Einflussfaktor auf die Ideologie des Kremls.

Er propagiert die Idee einer eurasischen Einheit und unterstützt lautstark Russlands Invasion in der Ukraine.

Lesen Sie auch

Ukrainische Behörden werfen ihm vor, öffentlich zum Völkermord aufgerufen und die Souveränität der Ukraine geleugnet zu haben.

Opposition zum Westen und Unterstützung des Autoritarismus

Dugin glaubt, dass die Feindseligkeit des Westens gegenüber Russland aus dessen Ablehnung des Liberalismus und der Hinwendung zu traditionellen Werten unter Putin resultiert.

Er hat Russland als faktische Monarchie beschrieben, in der der Präsident uneingeschränkte Macht besitzt.

Sein Weltbild, das auf der Konfrontation mit dem „kollektiven Westen“ beruht, hat den Vorwurf einer faschistischen Ideologie hervorgerufen.

Ads by MGDK