Russland ist grundsätzlich zu Gesprächen über den anhaltenden Konflikt in der Ukraine bereit, schließt jedoch jegliche Waffenstillstandsvereinbarungen kategorisch aus. Diese Aussage traf Sergej Lawrow, der russische Außenminister, während einer Pressekonferenz nach der 78. Sitzung der UN-Generalversammlung.
Lawrow betonte, dass die Verhandlungen im März und April 2022 bereits zu einer vorläufigen Einigung geführt hatten, die jedoch durch Ereignisse in Bucha unterbrochen wurde. Er vermutet, dass äußere Einflüsse, insbesondere aus London und Washington, eine Beendigung des Krieges verhindern.
Russlands Präsident Wladimir Putin hat ebenfalls Stellung bezogen und klargestellt, dass, obwohl Russland zu Gesprächen bereit ist, Waffenstillstandsangebote nicht in Betracht gezogen werden. Lawrow begründete diese Haltung mit der Erfahrung von früheren Täuschungen durch den Westen.
Der Außenminister gab weiterhin zu verstehen, dass der Westen die Ukraine von Gesprächen mit Russland abhalte. Er erwähnte, dass im April 2022 eine Einigung erzielt worden sei, die jedoch vom ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj offenbar abgelehnt wurde.
Das letzte direkte Aufeinandertreffen der Delegationen fand am 29. März 2022 in Istanbul statt. Seit Beginn der russischen Invasion hat Selenskyj viermal ein bilaterales Treffen mit Putin vorgeschlagen. Moskau lehnte jedoch stets ab, da es angeblich keine "konkreten Gesprächsthemen" auf höchster politischer Ebene gebe.
Selenskyj hat klargemacht, dass Verhandlungen ausgeschlossen sind, sollten in den besetzten Gebieten der Ukraine Referenden über eine Eingliederung in die Russische Föderation stattfinden. Nach der Annexion einiger Gebiete unterzeichnete Selenskyj ein Dekret, das Gespräche mit Moskau unter der Führung Putins ablehnt.