Litauischer General spielt Risiko eines russischen Angriffs auf die NATO herunter

Peter Zeifert

26 Wochen vor

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26/01/2024
Welt
Foto: Wiki Commons
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Litauischer General spielt Risiko eines russischen Angriffs auf die NATO herunter.

General Valdemaras Rupšys, der Leiter der litauischen Streitkräfte, äußerte sich zuversichtlich, dass das Risiko eines russischen Angriffs auf NATO-Gebiete in diesem oder im nächsten Jahr "extrem gering" sei, wie Politico berichtet.

In einem Gespräch mit dem litauischen Radiosender Žinių Radijas betonte Rupšys, dass die russischen Streitkräfte im westlichen Militärbezirk des Landes derzeit mit dem Konflikt in der Ukraine beschäftigt seien und keine unmittelbare Bedrohung für die NATO darstellten.

Im Gegensatz dazu betonte der litauische Außenminister Gabrielius Landsbergis die Bedeutung der Verteidigungsbereitschaft Litauens. Landsbergis äußerte gegenüber dem baltischen Nachrichtenportal Delfi Bedenken, dass die baltischen Staaten das nächste Ziel Russlands sein könnten, falls dessen Aggression in der Ukraine unkontrolliert bleibt.

Europäische Staats- und Regierungschefs äußern sich besorgt über die Absichten des russischen Präsidenten Wladimir Putins über die Ukraine hinaus. General Rupšys appellierte jedoch zur Vorsicht bei der Interpretation militärischer Situationen und schlug vor, solche Diskussionen qualifizierten Personen zu überlassen. Er glaubt, dass sich Politiker auf ihre spezifischen Rollen und Verantwortlichkeiten konzentrieren sollten.

Als Vorbereitung auf einen möglichen Konflikt forderte Rupšys schnelles Handeln beim Aufbau einer vielseitigen Militärbrigade, ausgestattet mit Infanteriekampffahrzeugen und Panzern. Angesichts zunehmender Sicherheitsbedenken haben Litauen, Lettland und Estland beschlossen, entlang ihrer Grenzen zu Russland und Weißrussland eine gemeinsame baltische Verteidigungszone einzurichten.

Estland kündigte Pläne an, entlang seiner Grenze zu Russland 600 Bunker zu errichten, ein Projekt, das auf 60 Millionen Euro geschätzt wird und Anfang 2025 beginnen soll. Lettlands Verteidigungspläne sind noch in der Entwicklung, wobei Verteidigungsminister Andris Sprūds eine zehnjährige Bauzeit angibt. Der lettische Präsident Edgars Rinkēvičs hat zu regionaler Zusammenarbeit aufgerufen und Finnland und Polen eingeladen, der baltischen Verteidigungszone beizutreten.