Mit einem Überraschungsangriff begann Russland vor rund zwei Wochen eine Großoffensive auf Charkiw. Doch laut dem unabhängigen US-Thinktank Institute for the Study of War (ISW) scheint diese Offensive gescheitert zu sein.
Die Militärexperten des ISW bewerten den verfrühten Beginn der Offensive als einen schwerwiegenden Fehler, der den Erfolg im Süden der Region Charkiw zunichtegemacht habe, berichtet die Frankfurter Rundschau.
Russlands Truppen konnten zu Beginn der Offensive taktische Gewinne erzielen, doch aufgrund begrenzter Truppenstärke und fehlender Reserven verlangsamte sich der Vorstoß zunehmend.
Das langsame Tempo bietet den ukrainischen Streitkräften nun taktische Möglichkeiten für Gegenangriffe. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj meldete, dass die russischen Verluste seit Beginn der Offensive achtmal höher seien als die der Ukraine.
Im Norden der Region Charkiw wurden die russischen Streitkräfte von den ukrainischen Verteidigungsanlagen zurückgedrängt.
Ukrainischen Quellen zufolge hatten die russischen Truppen ursprünglich geplant, 50.000 bis 70.000 Soldaten einzusetzen, verfügten jedoch nur über etwa 35.000.
Diese unzureichende Vorbereitung führte dazu, dass die russischen Truppen ihre Positionen nicht halten konnten.
In einer Videobotschaft forderte Selenskyj die weltweiten Verbündeten auf, die Ukraine weiterhin zu unterstützen und nahm Bezug auf die russischen Raketenangriffe auf Charkiw.
Er betonte die Notwendigkeit eines Dialogs und kritisierte Russlands wiederholte Lügen während der Kriegsverhandlungen. Selenskyj forderte auch die Teilnahme der USA und China am geplanten Ukraine-Friedensgipfel in der Schweiz im Juni.