Putin deutet möglichen Austausch für die Freilassung des inhaftierten US-Journalisten Evan Gershkovich an

Peter Zeifert

45 Wochen vor

|

09/02/2024
Welt
Foto: ID1974 / Shutterstock.com
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Putin deutet möglichen Austausch für die Freilassung des inhaftierten US-Journalisten Evan Gershkovich an.

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Der russische Präsident Wladimir Putin hat auf die Möglichkeit eines Gefangenenaustauschs hingewiesen, der zur Freilassung von Evan Gershkovich führen könnte, einem US-Journalisten, der derzeit in Russland inhaftiert ist. Gershkovich, ein 32-jähriger Reporter des Wall Street Journal, wird seit fast einem Jahr in einem berüchtigten Moskauer Gefängnis unter Spionagevorwürfen festgehalten, die er, sein Arbeitgeber und die US-Regierung vehement bestreiten.

Während eines Interviews mit Tucker Carlson, dem ehemaligen Fox News-Moderator, äußerte Putin Optimismus hinsichtlich der Erreichung einer Vereinbarung für die Freilassung Gershkovichs. "Eine Vereinbarung kann erreicht werden", erklärte Putin und deutete auf die Möglichkeit eines Austauschs von Gershkovich gegen eine in Deutschland wegen Mordes verurteilte und dort eine lebenslange Haftstrafe verbüßende russische Person hin.

Obwohl Putin die russische Person nicht ausdrücklich nannte, wird angenommen, dass er sich auf Vadim Krasikov bezog, einen mutmaßlichen FSB-Agenten, der wegen des Mordes an einem tschetschenischen ehemaligen Separatistenkämpfer in Berlin im Jahr 2019 verurteilt wurde.

Diese Aussage markiert das bisher deutlichste Anzeichen dafür, dass Russland in Erwägung zieht, Gershkovich in einen Gefangenenaustausch einzubeziehen, was Hoffnung auf seine eventuelle Freilassung weckt.

Neben der Erörterung der Situation von Gershkovich umfasste Putins Interview mit Carlson eine breite Palette von Themen, einschließlich eines ausführlichen Monologs über die russische Geschichte, den anhaltenden Konflikt in der Ukraine und Putins Behauptungen, er suche den Frieden durch Verhandlungen mit dem Westen.

Putin ging auch auf Vorwürfe ein, er plane, NATO-Länder zu überfallen, und wies diese als "Kriegstreiberei" zurück und betonte, dass Russland kein Interesse daran habe, Länder wie Polen oder Lettland anzugreifen.