Die erste Runde der Parlamentswahlen in Frankreich 2024 ist abgeschlossen und hat Marine Le Pens Partei Rassemblement National (RN) zur stärksten Kraft gemacht.
Laut der Frankfurter Rundschau hofft Le Pen nun auf eine absolute Mehrheit im Parlament. Das RN erzielte in 576 von 577 Wahlkreisen einen Zuwachs an Stimmen, mit Ausnahme von Neukaledonien, wo sie nur 4,6 Prozent erreichten.
In Paris konnten die Rechtspopulisten hingegen keine bedeutenden Erfolge verzeichnen.
Die Reaktionen auf die Ergebnisse waren vielfältig. Viktor Orbán zeigte sich optimistisch und betonte, dass die Menschen Veränderungen wollten.
Italiens Regierungschefin Giorgia Meloni gratulierte Le Pen und kritisierte den Umgang mit nicht-linksgerichteten Wählern.
Auch in Deutschland wurden Sorgen laut, insbesondere wegen des wirtschaftlichen Programms des RN, das deutsche Unternehmen beunruhigt.
Außenministerin Annalena Baerbock zeigte sich besorgt über das starke Abschneiden der Rechtspopulisten und betonte die besondere Verantwortung Deutschlands und Frankreichs für Europa.
Russland interpretierte den Erfolg des RN als Zeichen einer pro-russischen Haltung der französischen Wähler. Kremlsprecher Dmitri Peskow merkte an, dass die Tendenzen in Europa sich bestätigen.
Marine Le Pen selbst rief ihre Anhänger dazu auf, in der nächsten Wahlrunde eine absolute Mehrheit zu erzielen, und erklärte, dass das Lager von Präsident Macron „praktisch ausgelöscht“ sei.
Macrons Bündnis Ensemble verlor deutlich und wird voraussichtlich mehr als die Hälfte seiner Sitze einbüßen. Premierminister Gabriel Attal kündigte den Rückzug von etwa 60 Kandidaten des Regierungslagers an, um den Sieg rechtspopulistischer Kandidaten zu verhindern.
