Russische Piloten senden Putin explosive Botschaft wegen ausbleibender Prämien

Peter Zeifert

4 Wochen vor

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25/10/2024
Welt
Foto: X
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Eine ungewöhnliche Form des Protests.

Mit einer bemerkenswerten Aktion haben russische Piloten, die an der Verteidigung der Region Kursk gegen ukrainische Streitkräfte beteiligt sind, ihrem Unmut Luft gemacht: Sie hinterließen eine Botschaft auf einer Gleitbombe – Grund sind nicht ausgezahlte Prämien.

Wo bleiben die versprochenen Gelder?

Wie das Nachrichtenportal Ziare berichtet, kursiert in sozialen Medien ein Foto der Bombe mit einer direkten Nachricht an das russische Verteidigungsministerium. Seit Beginn des Angriffskriegs gegen die Ukraine häufen sich Berichte über die sinkende Moral in der russischen Armee. Viele Soldaten beklagen sowohl die militärische Führung als auch die Kampftaktik.

Anfangs lockte die russische Regierung noch mit hohen Gehältern und Bonuszahlungen. Doch knapp drei Jahre nach Kriegsbeginn mehren sich die Beschwerden von Soldaten und deren Familien über ausbleibende Zahlungen. Nach Angaben von Newsweek warten einige Einheiten seit Monaten auf zugesagte Prämien – eine Frustration, die sich nun auf ungewöhnliche Weise Bahn bricht.

Eine Bombe meldet sich zu Wort

Die Botschaft wurde vom pro-ukrainischen Account "War Translated" auf X (ehemals Twitter) geteilt. Der Text auf der Bombe ist aus deren "Perspektive" verfasst: "Liebes Verteidigungsministerium, ich bin eine FAB mit UMPK (Gleitbombe). Gleich fliege ich los, um die Besatzer in der Region Kursk zu vernichten. Allerdings bin ich verstimmt, weil meine Crew seit August keine Anti-Terror-Prämien erhalten hat. Bringt das in Ordnung! P.S. Fehler kann man machen, lügen sollte man nicht."

Am 6. August waren ukrainische Streitkräfte in die russische Region Kursk eingedrungen und hatten mehrere hundert Quadratkilometer unter ihre Kontrolle gebracht. Moskau reagierte zunächst zögerlich, verlegte dann aber 50.000 zusätzliche Soldaten von der ukrainischen Front in das Gebiet.

Ukrainischen Quellen zufolge kamen bei den jüngsten Gefechten nahe Kursk erstmals auch amerikanische M1-Abrams-Panzer zum Einsatz. Das Institute for the Study of War berichtet von deren Einsatz in der Nähe von Nowoiwanowka.

Die Bombenbotschaft entwickelt sich zum Symbol für die wachsende Unzufriedenheit unter russischen Streitkräften, die nicht nur an der Front ihr Leben riskieren, sondern auch um ihre zugesagte Vergütung kämpfen müssen. Diese internen Probleme werfen zunehmend Fragen zur Nachhaltigkeit der russischen Kriegsführung auf.