Unfassbare Szenen spielten sich am Montagabend in der türkischen Hauptstadt Ankara ab. Fußball ist in der Türkei eine absolute Leidenschaft.
Die Stadien der höchsten Männerliga des Landes bieten Platz für zwischen 30.000 und 70.000 Zuschauer. Die Spiele sind oft ausverkauft, und die Atmosphäre auf den Tribünen wird oft als elektrisierend und weltweit gefeiert.
Doch nun erschüttert ein Skandal von gewaltigem Ausmaß das Land – einer, der sogar den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan schockiert hat.
Faust ins Gesicht
In einem Spiel zwischen Ankaragücü und Rizespor in der türkischen Spitzenliga stürmte Klubpräsident Faruk Koca der Heimmannschaft auf den Platz, berichtet die BBC.
Er schlug dann Schiedsrichter Halil Umut Meler mit der Faust ins Gesicht, sodass dieser zu Boden ging. Als der Schiedsrichter am Boden lag, wurde er von weiteren Personen mit weiteren Schlägen attackiert.
„Ich verurteile diesen Angriff aufs Schärfste“, erklärte ein wütender Erdoğan anschließend gegenüber dem Fernsehsender.
„Sport bedeutet Frieden und Brüderlichkeit. Sport ist mit Gewalt unvereinbar. Wir werden niemals Gewalt im türkischen Sport dulden.“
Ins Krankenhaus eingeliefert
Halil Umut Meler, der als einer der besten Schiedsrichter der Türkei gilt, wurde wegen seiner Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert.
Erste Berichte deuten darauf hin, dass er mindestens einen Knochenbruch und eine Blutung um das linke Auge erlitten hat.
Der gesamte türkische Fußballverband wurde nun auf unbestimmte Zeit suspendiert.
„Dieser Angriff ist eine Schande für den türkischen Fußball“, sagt Mehmet Büyükekşi, Vorsitzender des türkischen Fußballverbandes.
„Wir bitten die ganze Welt um Entschuldigung.“
Der Angriff ereignete sich, nachdem die Heimmannschaft Ankaragücü in der 97. Minute, kurz vor dem Abpfiff, ein Gegentor kassierte.
„Wir bitten das türkische Fußballpublikum und die gesamte Sportwelt um Entschuldigung für den traurigen Zwischenfall, der sich nach dem Spiel Caykur Rizespor gegen Ankaragücü im Eryaman-Stadion ereignet hat“, so der Verein.