Die Schweizer Bundespräsidentin Viola Amherd hat in einem herzlichen Brief an den russischen Präsidenten Wladimir Putin ihr Beileid für jüngste Tragödien in Russland ausgesprochen und das Gespräch gesucht.
Amherd schrieb den Brief nach Putins Wiederwahl und drückte darin ihr tiefes Mitgefühl für die Opfer des Terroranschlags in der Crocus City Hall in Moskau am 22. März sowie für die von verheerenden Überschwemmungen betroffenen Menschen in mehreren russischen Regionen aus.
Keine Glückwünsche, nur ein Gesprächsangebot
In einem bemerkenswerten Schritt, der die komplexe diplomatische Haltung der Schweiz widerspiegelt, verzichtete der Brief darauf, Putin zu seinem Wahlsieg zu gratulieren. Stattdessen stellte er ein ernstgemeintes Plädoyer für Gespräche in schwierigen Zeiten dar.
Diese Einzelheit wurde besonders von der Schweizer Medienanstalt Blick hervorgehoben, die über den Inhalt des Briefes berichtete. Bisher hat der Kreml nicht auf den Brief reagiert, was die internationale Gemeinschaft gespannt auf mögliche nächste Schritte Russlands warten lässt.
Die Rolle der Schweiz in den internationalen Beziehungen wird hinterfragt
Der Zeitpunkt von Amherds Brief ist besonders heikel, da der russische Außenminister Sergej Lawrow die Schweiz kürzlich als "feindliches" Land bezeichnete, das ungeeignet sei, die bevorstehenden Verhandlungen über die Ukraine zu beherbergen.
Lawrows Äußerungen fügen der Bemühung der Schweiz, im ukrainischen Konflikt zu vermitteln, eine zusätzliche Ebene der Komplexität hinzu.
Gleichzeitig hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Bedenken geäußert, dass die Bereitschaft einiger Gipfelteilnehmer, in die Schweiz zu reisen, aufgrund ihrer Beziehungen zu Russland beeinträchtigt sein könnte.
Trotz dieser geopolitischen Spannungen betont der Schweizer Außenminister Ignazio Cassis, dass jeglicher Dialog über die Ukraine Russland einbeziehen müsse, was das Engagement der Schweiz unterstreicht, auch in diesen angespannten diplomatischen Zeiten ein Vermittler zu bleiben.