Ein für Mittwoch angesetztes Referendum könnte erhebliche Auswirkungen auf den laufenden Konflikt zwischen dem Westen und Russland haben. Die pro-russische abtrünnige Republik Transnistrien, die zwischen Moldawien und der Ukraine liegt, könnte bald darüber abstimmen, Teil Russlands zu werden. Dies berichtet das norwegische Medium Dagbladet auf der Grundlage einer Analyse des amerikanischen Kriegsdenkfabrik Institute for the Study of War (ISW).
"Das ist definitiv eine Eskalation des Konflikts mit dem Westen", erklärte der norwegische Russland-Experte Iver Neumann gegenüber Dagbladet.
Näher an Russland Das Referendum in der abtrünnigen Republik wurde noch nicht offiziell angekündigt. Die Regierung Transnistriens hat jedoch für Mittwoch, den 28. Februar, eine außerplanmäßige Parlamentssitzung einberufen. Laut ISW wird erwartet, dass in der Sitzung über die Abhaltung einer Abstimmung entschieden wird, ob sie Teil Russlands werden sollen.
"Das stand schon lange in den Karten", erklärt der norwegische Russland-Experte Tormod Heier. Er deutet darauf hin, dass sich Transnistrien nun Russland zuwendet, da Moldawien, zu dem Transnistrien einst gehörte, sich den westlichen Ländern annähert. Moldawien erhielt im Juni 2022 den Status eines EU-Beitrittskandidaten.
"Es bestätigt, dass Russland versucht, das alte russische Imperium zusammenzuführen", kommentierte Iver Neumann die Situation.
Verschlechterte Lage Der selbsternannte Präsident der Republik, Vadim Krasnoselsky, hat kein Geheimnis daraus gemacht, dass er wünscht, die Republik solle Teil Russlands werden. Am 21. Februar gab die Regierung bekannt, dass sich die Situation der Republik "seit dem 1. Januar 2024 erheblich verschlechtert" habe. Sie warfen auch Moldawien vor, die Wirtschaft der Republik zu zerstören und ihre Freiheiten zu verletzen.
Transnistrien erklärte 1990 seine Unabhängigkeit von Moldawien, wurde jedoch international nicht als unabhängiger Staat anerkannt. ISW schätzt, dass Moldawien das nächste Ziel Russlands für Operationen sein könnte, was das Potenzial für eine weitere Eskalation in der heiklen geopolitischen Situation der Region unterstreicht.