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Tropenvirus in Europa: Zahl der Todesopfer steigt

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West-Nil-Fieber fordert weitere Opfer in Italien.

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Tropenvirus fordert acht Todesopfer in Italien

Italien erlebt derzeit einen beunruhigenden Anstieg von Infektionen mit dem West-Nil-Virus. Innerhalb einer Woche meldeten die Gesundheitsbehörden 57 neue Fälle – die Gesamtzahl bestätigter Infektionen in diesem Jahr stieg damit auf 89. Mindestens acht Menschen starben infolge der Erkrankung.

Das berichtet Bild.

Latium als Brennpunkt des Ausbruchs

Die meisten aktuellen Fälle treten in der Region Latium auf, insbesondere in der Provinz Latina südlich von Rom. Die lokalen Behörden haben eine Taskforce eingerichtet, um die Ausbreitung einzudämmen und die Bevölkerung zu informieren.

Behörden mahnen zur Wachsamkeit, nicht zur Panik

Francesco Rocca, Präsident der Region Latium, betonte, dass kein Grund zur Panik bestehe.

„Wir müssen wachsam bleiben, aber es gibt keinen Anlass zur Beunruhigung“, sagte er in einer öffentlichen Mitteilung.

So wird das Virus übertragen

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Das West-Nil-Virus wird nicht von Mensch zu Mensch weitergegeben, sondern durch Mückenstiche übertragen.

Infektionsexpertin Anna Teresa Palamara vom italienischen Gesundheitsinstitut rät dazu, sich mit Insektenschutzmitteln zu schützen und bei Symptomen wie hohem Fieber über 38 Grad und Hautausschlag ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Die Mehrheit zeigt keine Symptome

Etwa 80 Prozent der Infizierten bemerken gar nichts von der Erkrankung. Bei rund einem Fünftel tritt ein meist milder Verlauf mit grippeähnlichen Symptomen auf – das sogenannte West-Nil-Fieber. Weniger als ein Prozent entwickelt schwere, potenziell lebensbedrohliche Komplikationen.

Ältere Menschen besonders gefährdet

Schwere Verläufe betreffen vor allem ältere Menschen oder Personen mit Vorerkrankungen. Bei ihnen kann das Virus das Nervensystem angreifen und ernsthafte gesundheitliche Folgen verursachen.

Auch Deutschland meldet immer wieder Fälle

Auch in Deutschland kommt es seit einigen Jahren vereinzelt zu Infektionen mit dem West-Nil-Virus. Aufgrund der häufig symptomlosen Verläufe gehen Experten von einer hohen Dunkelziffer aus.

Zugvögel brachten das Virus nach Europa

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Ursprünglich stammt das West-Nil-Virus vom afrikanischen Kontinent. Vermutlich wurde es durch Zugvögel nach Europa eingeschleppt, die das Virus über weite Strecken mit sich führen.

Vorbeugung ist der beste Schutz

Gesundheitsexperten empfehlen gezielte Maßnahmen zur Mückenbekämpfung: stehendes Wasser vermeiden, langärmlige Kleidung tragen und besonders in den Abend- und Morgenstunden Mückenschutz verwenden.

Blick in die Zukunft: Überwachung wird wichtiger

Mit den klimatischen Veränderungen und steigenden Mückenpopulationen rechnen Experten künftig mit häufigeren Ausbrüchen. Daher setzen die Gesundheitsbehörden verstärkt auf Überwachung und schnelle Reaktionsstrategien.

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